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VOCO Dental Challenge 2015

1010454Spannendes Finale bei den Dentalisten

Bereits zum 13. Mal trafen sich junge Zahnmediziner und Naturwissenschaftler beim renommierten Forschungswettbewerb VOCO Dental Challenge in Cuxhaven. Im modernen Neubau der Dentalisten trat der wissenschaftliche Nachwuchs in den dentalen Wettstreit: Zwölf junge Forscher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzten die Gelegenheit, ihre Arbeiten in einem exklusiven Fachkreis zu präsentieren und Erfahrungen in der Diskussion zu sammeln. Vom Frakturverhalten verschiedener Komposite über die Optimierung von Ormocer®-basierten Dentalkompositen bis hin zur Auswirkung von Schallapplikation auf den adhäsiven Verbund im Wurzelkanal: Eine beeindruckende Themenvielfalt wurde von den Finalisten aufgeboten, die sowohl Antworten auf komplexe Fragestellungen lieferte als auch neue Fragen aufwarf. Einige dieser Fragen warteten schon direkt im Anschluss an den Vortrag: Dann galt es für jeden Teilnehmer, sich der unabhängigen und hochkarätig besetzten Jury zu stellen. Dieser gehörten in diesem Jahr Prof. Dr. Sebastian Hahnel (Universität Regensburg), Dr. Franz-Josef Faber (Universität Köln) sowie Prof. Dr. Jürgen Manhart (Universität München) an. Drei renommierte Wissenschaftler, die die Dental Challenge-Teilnehmer mit kritischen Fragen herausforderten und ihnen damit die Möglichkeit gaben, unterschiedliche Facetten ihrer Forschungsarbeiten zu beleuchten wie auch zu verteidigen.

Dieses Mal war mit Dr. René Steiner (Universität Innsbruck) auch ein österreichischer Finalist mit dabei, der die Hinreise von ca. 1.900 von Innsbruck nach Cuxhaven mit dem Fahrrad unternommen hatte. Trotz dieser zweiwöchigen Mühsal reichte es dennoch nicht zu einem Platz unter den Top 3. Und mit Bojana Petkovic (Universität Zürich) war auch eine Schweizer Kandidatin im Kreis der letzten 12. Aber auch Sie schaffte es nicht unter die drei Preisträger.

Nachwuchs stärken

Die Dental Challenge hat sich längst zum viel beachteten Forschungswettbewerb entwickelt, der schon für viele Nachwuchs-Wissenschaftler auch ein Anstoß war, die eigenen Fühler noch stärker in Richtung Forschung auszustrecken. Als Beleg hierfür mag auch ein Blick auf die diesjährige Jury gelten: Im Jahr 2009 gewann Dr. Sebastian Hahnel mit seinem Beitrag zur „Alterung zahnärztlicher Komposite: Oberflächeneigenschaften und bakterielle Adhäsion“ den Wettbewerb, in diesem Jahr kehrte der Zahnmediziner, der eine Professur an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der Universität Regensburg innehat, als Juror zurück.

Ebendies ist der Anspruch der VOCO Dental Challenge: Einen Beitrag zu leisten, um der nächsten Generation zahnmedizinischer und naturwissenschaftlicher Referenten einen Schritt in diese Richtung zu erleichtern. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für das mittelständische und inhabergeführte Dental-Unternehmen weit mehr als nur ein Ideal. Deshalb hat VOCO diesem Gedanken bereits vor über einem Jahrzehnt eine Plattform geschaffen, auf der seither junge Akademiker mit dentalspezifischer Ausrichtung ihre Studienergebnisse präsentieren können. Eine Erfahrung, die sicher auch auf künftige Vorträge – etwa auf wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen – vorbereitet.

Die Geschäftsführer Manfred Thomas Plaumann und Olaf Sauerbier formulierten die Idee hinter dem Forschungswettbewerb so: „Die Forschungslandschaft braucht die Impulse, die Ideen und bisweilen auch das Querdenken ihrer jungen Wissenschaftler. Wir möchten etwas dazu beitragen, dass dies ermöglicht wird.“ Für VOCO als Partner der Hochschulen sei es wichtig, „den Nachwuchs zu ermutigen, sein großes Potenzial auszuschöpfen“. Die Geschäftsführung freute sich besonders über die hohen Teilnehmerzahlen und das herausragende Engagement der Teilnehmer, spricht dies doch für das Renommee der Dental Challenge.

Wissenschaftliches Netzwerk

Der Wettbewerb bietet stets ein besonderes Forum für Nachwuchswissenschaftler: So erlaubte er auch dieses Mal einen Blick auf den aktuellen Forschungsstand, ließ Raum für einen regen Gedankenaustausch und war nicht zuletzt ein passender Rahmen zum Knüpfen wichtiger Kontakte. „Fachliche Förderung, anspruchsvoller Wettbewerb und interessante Begegnungen machen die Dental Challenge aus“, brachte es Dr. Martin Danebrock, Leiter Wissenschaftlicher Service und Organisator der Veranstaltung, auf den Punkt.

Auch die diesjährigen Vorträge zeichneten sich wieder durch ein hohes wissenschaftliches Niveau aus. Das Gremium der Juroren gab nach eingehenden Beratungen die drei Preisträger bekannt, die sich in dem starken Teilnehmerfeld behaupteten.

Platz 1 für Michael Wendler (Uni Erlangen-Nürnberg)

Den ersten Platz belegte Michael Wendler (Universität Erlangen-Nürnberg), der mit seinen Ausführungen zum Thema „Über das elastisch-plastische Frakturverhalten von dentalen Kompositen“ sowohl Jury als auch Auditorium überzeugte.

Platz 2 für Sebastian Schramm (Uni Marburg)

Den zweiten Platz sicherte sich Sebastian Schramm (Universität Marburg), der auf das Thema „Antibakterielle und plaquereduzierende Eigenschaften von dentalen Restaurationsmaterialien auf den in situ Biofilm – eine klinische Studie“ einging.

Platz 3 für Gerhard Schmalz (Uni Leipzig)

Mit Platz drei wurde die Leistung von Gerhard Schmalz (Universität Leipzig) gewürdigt, der das Thema „Dentinschutz licht- und chemisch-härtender Desensibilisierungslacke bei Belastung“ vorgestellt hatte.

Die drei Preisträger und ihre unterstützenden Studiengruppen erhalten Preisgelder in Höhe von 6.000, 4.000 bzw. 2.000 Euro. Zudem gibt es Publikationszuschüsse von jeweils 2.000 Euro zur Unterstützung ihrer weiteren Arbeit.

Weitere Finalisten waren:

Christoph Ziegler (Universität Göttingen): „Untersuchungen zur Zytotoxizität verschiedener Komposite“

Brit Lüllau (Universität Halle-Wittenberg): „Haftfestigkeitsuntersuchungen eines universellen Dentinhaftvermittlersystems auf humanem Dentin und Schmelz und der Einfluss eines Desensitizers auf die Mikrozugfestigkeit in vitro“

Bojana Petkovic (Universität Zürich): „Effect of composite pre-heating on subsurface monomer conversion and microhardness“

Carina Kolb (Fraunhofer ISC Würzburg): „Optimierung von Ormocer®-basierten Dentalkompositen für den Einsatz in Mehrschicht-Prothesenzähnen“

Felix Roth (Universität Witten-Herdecke): „Retention von Nichtedelmetallgerüsten auf Implantatabutments“

Doreen Schmidt (TU Dresden): „Auswirkung von Schallapplikation auf den adhäsiven Verbund im Wurzelkanal“

Michael Coupek (Universität Heidelberg): „Original- und Reparaturscherfestigkeiten von faserverstärkten Kompositen nach künstlicher Alterung“

Dr. René Steiner (Universität Innsbruck): „Der Einfluss von Keramikschichtstärke und –opazität auf die Polymerisation dualhärtender Kunststoffzemente“

Pauline Gutmann (Universität Frankfurt am Main): „Komposit- oder Keramikinlay: geführte Entscheidungsfindung für die klinische Urteilsbildung“

Oliver Rohkamm
Oliver Rohkamm
Immer auf der Suche nach neuen zahnmedizinischen Innovationen. Hat ein Faible für alles, was mit dem digitalen Workflow in der Zahnmedizin zu tun hat. Zusätzlich interessiert er sich für Computer und alles was zwei Räder hat. In der Freizeit ist er vor allem auf dem Motorrad, Rennrad oder Mountainbike zu finden.
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