«Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.» lautet ein berühmtes Zitat des berühmten britischen Komponisten und Dirigenten Benjamin Britten. Und gerade in der Dentalbranche, in welcher sich die Technologie (Stichwort Digital Workflow) und die Ansprüche der Patienten und des Marktes (Stichwort Praxisketten) nicht nur laufend, sondern immer schneller weiterentwickeln, ist die Fort- und Weiterbildung einfach ein Muss. Und zwar für das Praxisteam wie auch für die Zahnärzte. Dies hatte Margot Birrer, selbst ausgebildete Dentalassistentin und Praxismanagerin, erkannt und vor ziemlich genau zehn Jahren, im August 2012, ihr eigenes Unternehmen gegründet.
Margot, was war damals Dein Beweggrund Weiterbildungen anzubieten?
Die Freude am Unterrichten war ausschlaggebend und natürlich auch die vielen gemachten Erfahrungen sowie implizites Wissen weiterzugeben, frei nach dem Motto «aus der Praxis – für die Praxis».
Dentaltraining bietet eine Vielzahl an Kursen. Welches Thema ist im Moment besonders aktuell?
Die Zusatzausbildung OPT oder OPT-FR ist sehr angesagt, da mit der Strahlenschutzverordnung vom 1. Januar 2018 eine Grauzone bereinigt wurde. Dentalassistentinnen mit Röntgenberechtigung dürfen intraorale Aufnahmen herstellen aber keine extraoralen. In vielen Zahnarztpraxen werde die extraoralen Bilder jedoch vor allem durch die Dentalassistentinnen gemacht. Die Evaluation nach den Kursen ergibt durchwegs eine verbesserte Bildqualität nach der Zusatzausbildung, es lohnt sich also.
Welche Fortbildungen sind ebenfalls im Trend?
Immer mehr im Vordergrund steht das 2-Tages-Seminar zum Thema Qualitätsmanagement. Dieses zielt in einer Zahnarztpraxis zielt darauf ab, relevante Prozesse in einer Zahnarztpraxis zu dokumentieren und festzulegen. Dazu zählen insbesondere die Anwendung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, die Förderung der Patientensicherheit und die Verbesserung der Behandlungsabläufe. Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems führt nachweislich zu einer kontinuierlichen Verbesserung aller Unternehmensabläufe, zu sinkenden Kosten, motivierteren Mitarbeitern und zufriedeneren Kunden.
Warum soll man eine Weiterbildung ausgerechnet bei Dir, also bei Dentaltraining, machen?
Dentaltraining GmbH ist eine kleine Firma mit einer schlanken Infrastruktur. Wir verzichten bewusst auf unnötiges «Schischi» und können so die Kurskosten niedrig halten. Zudem unterrichten wir konsequent in Kleingruppen und sind auch nach dem Kurs der Ansprechpartner für Fragen. Wir setzen auf Qualität statt Quantität.
Was würdest Du Zahnärzten sagen, die nicht sicher sind, ob sie ihre Mitarbeiterinnen in einen Weiterbildungskurs senden sollen?
Fort- und Weiterbildungen sind ein sehr hoher Motivationsfaktor. Wenn das Gelernte dann praxisgerecht umgesetzt werden kann, entlastet dies nicht nur die Zahnärzte, sondern vermittelt auch Wertschätzung gegenüber dem Team. Dadurch wird die Fluktuation gemindert und implizites Wissen verbleibt in der Praxis.
Bestimmte Kurse und Trainings gibst Du ja selbst? Welches sind Deine Lieblingsthema, was machst Du besonders gern?
Ich liebe es bei dem Lehrgang Praxismanagerin die Themen Kommunikation, Personalführung und Konfliktmanagement zu vermitteln. Die Gruppendynamik während dieser Themen zu beobachten ist sehr spannend. Zudem ist alles was mit Röntgen und Praxishygiene zu tun hat, mein Steckenpferd.
Was haben Deine Kursbesucher/innen von EDUQUA, dem schweizerischen Qualitätszertifikat für Weiterbildungsinstitutionen?
EduQua ist das höchste schweizerische Qualitätszertifikat für Fortbildungsorganisationen. Ich bin sehr stolz, dass wir seit 2015 im Besitz dieses Zertifikat sind. Jährlich findet ein Audit zur Überprüfung der vorgegebenen Kriterien statt. So sind wir sicher, dass wir den Ansprüchen genügen und nicht einfach «darauf los wursteln».
Welche Rolle, glaubst Du, wird die Weiterbildung in zehn Jahren spielen?
Die Ansprüche an gut ausgebildetes Praxispersonal steigt stetig. Fördern und Fordern stehen immer mehr im Mittelpunkt. Die Zeiten der Dentalassistentin, welche «nur» die Absaugkanüle handhabt, ist definitiv vorbei. Die Praxisabläufe werden immer komplexer und Mit- und Vorausdenken wird vorausgesetzt. Gut bedient ist, wer rechtzeitig die Zukunft plant und nicht stehen bleibt.