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Intraoralscanner-Experten im Gespräch

Das dental JOURNAL hat sich mit drei ausgewiesenen Experten im Bereich der intraoralen Scanner unterhalten und diese um ihre Meinung zum „State of the Art“ zu diesem Thema gebeten.

Wenn jemand Bescheid weiß über die Entwicklung der Intraoralscanner und die Möglichkeiten, die diese heute und in Zukunft bieten, dann sind es Jan Hemmeter von 3Shape Germany, Klaus Kopetzky, Inhaber und Geschäftsführer der gleichnamigen Firma in Wien sowie Frank Hornung von orangedental.

Seit wann hat Ihre Firma Intraoralscanner im Angebot?

Jan Hemmeter: Der erste Intraoralscanner der TRIOS-Serie von 3Shape wurde 2011 auf den Markt gebracht. 

Frank Hornung: Wir führen Intraoralscanner seit dem Jahr 2021 in unserem Portfolio. Unser erstes Modell war der FUSSEN S6000.

Klaus Kopetzky: Ich vertreibe die IO-Scanner von MEDIT seit 2019 als autorisierter österreichischer Händler. Das erste Modell war der i500. 

MEDIT i900c 

Die neueste Evolution der Intraoralscanner von MEDIT verspricht, die Standards der Patientenversorgung und Praxiseffizienz neu zu definieren: eine innovative Benutzeroberfläche, schnelleres und noch reibungsloseres Scannen, verbesserte Ergonomie und eine verbesserte Materialerfassungstechnologie.

• Gewicht von 165g, Länge von 233mm

• Fugenloser Unibody-Design

• 10-Bit-Kameratechnik

• Scanbereich 18x15mm, Scantiefe bis 30mm

www.cadcam-loesungen.at

Für welche zahnmedizinischen Disziplin ist Ihr Scanner besonders indiziert?

Klaus Kopetzky: Der MEDIT i900c ist für alle Indikationen freigegeben und – meiner Erfahrung nach – auch ohne Einschränkung zu empfehlen. 

Jan Hemmeter: Der TRIOS 6 ist für alle zahnmedizinischen Disziplinen indiziert, aber besonders hervorheben kann man hier die Prophylaxe, welche durch die erweiterte Diagnosestellung und Dokumentation hier einen erheblichen Schritt in Richtung der Digitalisierung macht.

Frank Hornung: Der FUSSEN S6500-Scanner eignet sich besonders für prothetische und kieferorthopädische Anwendungen sowie für die Implantatprothetik. Die Kombination aus Präzision und Geschwindigkeit unterstützt eine effiziente Diagnostik und Planung.

Wie werten Sie Balance zwischen Scangeschwindigkeit und Präzision?

Frank Hornung: Der S6500 bietet eine hohe Scangeschwindigkeit bei gleichzeitig sehr guter Detailwiedergabe. Das sorgt für einen flüssigen Scanvorgang und präzise Ergebnisse auch bei komplexeren Situationen.

Klaus Kopetzky:  Der i900c ist schnell und präzise – ohne Abstriche. Durch das extragroße Bildfeld ist der Scanvorgang besonders rasch durchzuführen. Er ist klein und handlich, das ist auch wichtig für den schnellen Einsatz.

Jan Hemmeter: Die Scangeschwindigkeit des TRIOS 6 ist enorm. Ein Großteil der Anwender und Anwenderinnen werden das volle Potential der Scangeschwindigkeit nicht ausschöpfen können. Darüber hinaus haben alle TRIOS eine herausragende Präzision.

FUSSEN S6500 

Dieses Gerät kombiniert Präzision und Geschwindigkeit mit Patientenkomfort. Mit seiner fortschrittlichen Technologie und benutzerfreundlichen Bedienung ermöglicht der FUSSEN-Scanner eine nahtlose Integration in den Praxisalltag, verbessert die Diagnosegenauigkeit und optimiert die Behandlungsplanung,

• Superleicht und kompakt nur 220 g

• Großes Sichtfeld 16 x 13 mm

• Vollständiger Kieferscan unter 2 Minuten 

• Hohe Genauigkeit nur 10 µm Toleranz 

www.orangedental.de

Handelt es sich bei Ihrer Produktelösung um ein geschlossenes oder um ein offenes System? 

Jan Hemmeter: 3Shape ist bekannt für das offene Ökosystem. Wir haben Verbindungen zu über 25.000 Laboren, DS-Core und Invisalign, um nur einige zu nennen. Diese Offenheit kommt durch die Tatsache, dass wir zum Beispiel keine Fräsmaschinen oder 3D-Drucker produzieren. 

Frank Hornung: Es handelt sich um ein offenes System, das eine flexible Weiterverarbeitung der Daten in unterschiedlichen Softwareumgebungen ermöglicht.

Klaus Kopetzky: Es handelt sich um ein wirklich offenes System, sonst würde ich es nicht anbieten. Mit den Scannern von MEDIT kann zum Beispiel jeglicher Scanbody verwendet werden. Und der mündige Kunde entscheidet selbst, was er mit seinen Daten machen möchte. 

Und wie steht es um die Datenverarbeitung? Ist diese lokal oder cloudbasiert?

Jan Hemmeter: Die Datenverarbeitung findet lokal auf einem leistungsstarken Computer statt und kann dann, wenn vom Kunden gewünscht, in die Cloud synchronisiert werden. Dies ist aber keinesfalls verpflichtend. So ermöglichen wir einen reibungslosen Arbeitsablauf in der Praxis, auch ohne durchgängigen Internetzugang.

Klaus Kopetzky: Die Datenverarbeitung erfolgt ausschließlich lokal, die Speicherung der Scans ebenso. Alternativ kann am Ordi-Server gespeichert werden oder in der MEDIT-Cloud. Alle MEDIT-Scanner funktionieren auch ohne Internetverbindung. 

Frank Hornung: Die Datenverarbeitung erfolgt primär lokal auf dem Praxisrechner beziehungsweise dem Praxisserver. Die Daten stehen anschließend im gesamten Praxisnetzwerk zur Verfügung, unter anderem auch zur Patientenberatung. Optional kann die Cloud zur Sicherung oder zum Datentransfer genutzt werden.

TRIOS 6

Wenn Zahnärzte das Patientenerlebnis in den Mittelpunkt stellen möchten, dann ist der TRIOS 6 genau das Richtige. In Kombination mit KI-unterstützter Software zur Diagnoseunterstützung und einer Patienten-App revolutioniert er von der Scanqualität über die Diagnose bis hin zur Kommunikation mit den Patienten.

• 3,8 x 3,9 x 26,6 Zentimeter groß 

• Gewicht 308 Gramm

• Nimmt 2400 Bilder pro Sekunde auf

• Exportiert PLY-, DCM- und STL-Dateien

www.3shape.com

Welches ist das wichtigste Alleinstellungsmerkmal respektive ist der absolute USP Ihres Intraoralscanners? 

Frank Hornung: Der S6500 überzeugt durch seine schnelle Datenerfassung und hohe Detailschärfe, kombiniert mit einfacher Handhabung und zuverlässiger Genauigkeit – auch bei Vollkiefer-Scans. Aufgrund der hohen Präzision treten bei der Weiterverarbeitung der Daten im CAD/CAM-Workflow keine Fehler auf.

Jan Hemmeter: Unsere KI-gestützte Software zur Diagnosehilfe gibt es in keinem anderen Intraoralscanner-Ökosystem. Diese Software vereinfacht die Dokumentation der Patienten erheblich und führt zu einem effizienteren Arbeitsablauf in der Praxis.

Klaus Kopetzky: Mein USP ist das Gesamtpaket, das ich den Kunden mit dem MEDIT i900c anbieten kann. Nicht nur ein hochmoderner High-End-Scanner mit entsprechender Software, sondern Knowhow und Betreuung durch mich und meine Spezialisten hier in Österreich – von der Erhebung der Anforderungen über die Inbetriebnahme und Schulung des Ordi-Teams bis zum hin zum laufenden Support. 

Was würden Sie einem Behandler sagen, der sich überlegt einen Intraoralscanner zulegen oder nicht?

Klaus Kopetzky: Digitalisierung ist nicht die Zukunft, sondern unsere Gegenwart. Sie funktioniert und bietet Mehrwert für Patienten, Zahnarzt und Dentallabor. Achten Sie auf einen Partner, der den gesamten digitalen Workflow kennt, versteht und Sie darin unterstützt. 

Jan Hemmeter: Ein Intraoralscanner modernisiert die Praxis durch höhere Präzision, schnellere Abläufe und mehr Patientenkomfort. Dabei wird der Scanner heutzutage nicht mehr nur für prothetische Arbeiten eingesetzt, sondern auch um die Patienten über ihre Mundgesundheit aufzuklären.

Frank Hornung: Ein Intraoralscanner kann Arbeitsabläufe deutlich vereinfachen und die Kommunikation mit dem Labor verbessern. Gleichzeitig steigert er den Patientenkomfort und ermöglicht einen modernen, digitalen Behandlungsansatz.

Oliver Rohkamm
Oliver Rohkamm
Immer auf der Suche nach neuen zahnmedizinischen Innovationen. Hat ein Faible für alles, was mit dem digitalen Workflow in der Zahnmedizin zu tun hat. Zusätzlich interessiert er sich für Computer und alles was zwei Räder hat. In der Freizeit ist er vor allem auf dem Motorrad, Rennrad oder Mountainbike zu finden.
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