Das Interview mit der DH Petra Natter, BA und ZASS und PASS Ausbildnerin Cornelia Bernhardt dreht sich um den Fachkräftemangel in Zahnarztpraxen, insbesondere im Bereich der Zahnarztassistentinnen und Prophylaxeassistentinnen. Der Podcast richtet sich an Assistentinnen und Zahnärzte und behandelt die Ursachen des Problems qualifiziertes Personal zu finden. Zu den Hauptproblemen zählen mangelnde Perspektiven für Berufseinsteiger, geringe Bezahlung und fehlende Wertschätzung im Vergleich zu den Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland und der Schweiz. Es wird auch die Notwendigkeit betont, bessere Karrierewege zu schaffen, um den Beruf attraktiver zu machen und Mitarbeiter langfristig zu binden.
Folgende Punkte werden im Podcast angesprochen und als Maßnahmen zur Mitarbeiterfindung und -bindung empfohlen:
- Bessere Perspektiven bieten: Zahnärzte sollten ihren Mitarbeiterinnen Entwicklungsperspektiven bieten, wie z.B. Weiterbildungen zur Prophylaxe-Assistentin oder sogar zur Dentalhygienikerin. Eine Möglichkeit wäre, Mitarbeiter für entsprechende Fortbildungen nach Deutschland oder die Schweiz zu schicken, wenn solche Programme in Österreich fehlen.
- Förderung von Weiterbildungen: Schulungen, Kongresse und andere Weiterbildungsmöglichkeiten motivieren das Personal und fördern die Bindung an die Praxis. Es wurde betont, dass Weiterbildung nicht nur fachliches Wissen stärkt, sondern auch die Motivation der Mitarbeiter steigert, da sie sich wertgeschätzt und gefördert fühlen.
- Finanzielle Anreize und Unterstützung: Zahnärzte könnten Anreize schaffen, wie z.B. die Übernahme von Kosten für die berufsbegleitende Matura oder Führerscheinkosten für Mitarbeitende, die eine bestimmte Zeit in der Praxis bleiben. Solche Maßnahmen steigern die langfristige Bindung und sind in anderen Branchen bereits erfolgreich etabliert.
- Gutes Betriebsklima und Wertschätzung: Ein gutes Arbeitsklima und Wertschätzung für die geleistete Arbeit sind entscheidend. Dazu gehört, dass der Zahnarzt den Mitarbeiterinnen nicht nur finanzielle Wertschätzung entgegenbringt, sondern auch empathisch und respektvoll mit ihnen umgeht – auch vor Patienten. Gemeinsame Aktivitäten, Teambuilding und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Angestellten fördern das Zugehörigkeitsgefühl und die Zufriedenheit.
- Mitarbeitermotivationsprogramme: Kreative Motivationsprogramme, die auf die langfristige Zufriedenheit und Entwicklung der Mitarbeiter abzielen, sind ebenfalls ein wichtiger Ansatz. Das könnte zum Beispiel eine Belohnung nach einer bestimmten Betriebszugehörigkeit sein oder ein Bonus, wenn Mitarbeiter Weiterbildungen erfolgreich abschließen.
- Flexibilität bieten: Insbesondere für Prophylaxe-Assistentinnen ist es attraktiv, die Möglichkeit zu haben, nach der Geburt von Kindern in Teilzeit in den Beruf zurückzukehren. Flexible Arbeitszeiten, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden, tragen ebenfalls zur Bindung bei.
Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Mitarbeiter nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aufgrund von persönlicher und beruflicher Zufriedenheit längerfristig in einer Praxis bleiben möchten. Der Schlüssel ist, Perspektiven zu bieten, eine faire und attraktive Bezahlung sicherzustellen und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich die Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen. Aber dazu müssen sich Bewerber und Zahnärzte auf die neue Situation einstellen und auch die Österreichische Zahnärztekammer muss ihre Blokadehaltung gegenüber der Anerkennung der DH im Sinne ihrer Mitglieder überwinden.