Die neuesten Geräte überzeugen auf der IDS 2017 durch überragende Präzision, Schnelligkeit und zusätzliche Funktionen.
Von Nora Kreller und Max Hoberg
3shape Dental zeigt auf der diesjährigen IDS mit dem TRIOS© erstmals seinen kabellosen intraoralen Scanner, der durch Schnelligkeit und Präzision überzeugen kann. Es handelt sich um ein offenes System. Somit ist das gespeicherte Format Labside mit jedem Hersteller verwendbar. Eine bemerkenswerte neue Zusatzfunktion ist die Möglichkeit, intra- und extraorale HD-Fotos für die Darstellung von Details zu erstellen, was eine zusätzliche Intraorale Kamera überflüssig werden lässt. Das Produktdesign wurde in den letzten zwei Jahren so weiterentwickelt, dass man sich nun auch zwischen zwei kabellosen Geräten entscheiden kann: einem mit Handgriff und kabelloser Basisstation zum Hineinstellen und einem in Stiftform. Beide Geräte werden mit 3 Akkus geliefert, die jeweils 30 Minuten scannen ermöglichen. Im Preis inbegriffen ist je nach Vorliebe des Behandlers ein PC oder Mac mit starker Grafikleistung.
Software bringt die Innovation!
Neue Zusatzfunktionen vereinfachen deutlich die Planung und Durchführung restaurativer Zahnheilkunde, Implantologie oder Kieferorthopädie. Neben der bereits bekannten und sehr präzisen Zahnfarb-Bestimmung können zum Beispiel auch Laterotrusionsbewegungen aufgezeichnet werden. Der Verlauf kann dann ganz einfach auch über einen längeren Zeitraum ausgewertet werden. Dies kann beispielsweise hilfreich sein, um Ursachen und Folgen von Bruxismus zu therapieren.
Dentsply Sirona: Neues vom Cerec-Pionier
Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit von CEREC, automatisch die Morphologie des Zahnersatzes an die Biogenerik des vorhandenen Gebisses anzupassen. So kann dem Patienten eine harmonische Ästhetik geboten werden. Das System funktioniert innerhalb der Dentsply Sirona-Produktpalette hervorragend, da alle Komponenten bestens aufeinander abgestimmt sind. Wer bereits Fräsmaschinen anderer Hersteller verwendet, kann seit Neuestem sein Design als STL-Datensatz exportieren. Dies war bisher nicht möglich.
Darüber hinaus sind die Software-Anwendungen von 3Shape und CEREC von Dentsply Sirona nicht nur deutlich schneller geworden, sondern vermitteln einen soliden Eindruck, sind sehr intuitiv bedienbar und bieten dem Behandler eine nutzerfreundliche Möglichkeit, den gesamten Workflow chairside durchzuführen.
Für diejenigen, die Zahnersatz nur labside herstellen möchten, bietet GC mit dem Aadva eine kostengünstige Stand-Alone Lösung an. Das sehr schmale Handstück mit abgerundeten Kanten ist gut geeignet, um Zunge und Wangen dem Scanbereich fern zu halten. Darüber hinaus verfügt es dank der zwei eingebauten Kameras – ähnlich dem menschlichen Auge – über eine dreidimensionale Echtfarbendarstellung.
Abformmaterialien Ade?
Intraoralscanner sind um einiges präziser als herkömmliche A-Silikone. So können in der Abformung mittlerweile Randspalten von weniger als 50µm durch solche Scanner erreicht werden, während es bei A-Silikonen bis zu 200µm sein können. Dennoch: Anwender sollten unbedingt Begeisterung für technische Innovationen und einen Hang zur Perfektion mitbringen. Denn auch zukünftig werden mit herkömmlichen Abformmaterialien gute bis sehr gute Ergebnisse bei der Ganzkieferabformung erzielt werden können.
Digitale Totalprothese: Was bringt die Zukunft?
Die Abformung des zahnlosen Kiefers für Totalprothesen ist derzeit noch Zukunftsmusik bei den Ausstellern der IDS 2017. Bisher haben Hersteller von Scannern und Fräsen noch keinen Weg gefunden, eine komplette Prothese aus einem reinen Schleimhautscan zu fräsen oder zu drucken. Hier ist die analoge Abformung noch unverzichtbar – noch.
Die beiden Autoren sind Zahnmedizinstudenten an der DPU Krems und absolvieren dort parallel den Bachelor Medizinjournalismus.