
Ich habe auch den Eindruck, dass immer hรคufiger Dentalfirmen durch manche Kurse oder Aussendungen รผber neue Produkte das gewerbliche Labor in Frage stellen. Ob das eine gezielte Strategie gegen uns Zahntechniker ist, vermag ich nicht zu behaupten, aber wenn 3D Drucker dem Zahnarzt unter dem Motto โdas erspart die den Zahntechnikerโ angeboten werden oder Kurse fรผr zahnรคrztliche Assistentinnen ausgeschrieben werden, wo sie รผbers Wochenende lernen, eine Chairside-Krone herzustellen und zu bemalen – also das, was ein Zahntechniker in 4 Jahren lernt โ ist doch klar, dass hier die Zahntechnik aufschreien muss.
Die Zahntechnik darf den Anschluss nicht verlieren
Man muss aber auch die andere Seite sehen: Was den Digitalisierungs-Workflow betrifft, ist zu beachten, dass der Zahntechniker hier schneller zu ersetzen ist, da eine moderne zahnรคrztliche Praxis mit Digitalem Rรถntgen, Intraoralscanner bis hin zur Chairside-Anwendung schon jetzt mehr digital unterwegs ist als viele Labore. Hier ist die Zahntechnik gefordert, nicht den Anschluss zu verlieren, durch welches Konzept auch immer.
Ich fรผhle mich da auch von der Innung zu wenig unterstรผtzt. Wahrscheinlich muss man es sich im Gegensatz zu Deutschland im kleinen รsterreich dreimal รผberlegen, wen man sich eventuell zum Feind macht.
Es geht nur miteinander
Meiner Meinung geht es nur miteinander: Die Industrie sollte sich gut รผberlegen, Dinge zu tun, die die Zahntechnik unnรถtig schwรคchen, und die Zahntechnik muss wissen, dass die digitale Welt nicht aufzuhalten ist und man sich hier seinen Platz erarbeiten muss. Immerhin erlauben Schleifzentren der Industrie oder auch von Kollegen โ soferne sie vornehmlich mit der Zahntechnik kooperieren – auch kleinen Laboren einen kostenmรครig gรผnstigen Einstieg in die digitale Zahntechnik, da ihre Services ein Investment in die CAD/CAM-Technologie ersparen.
Patient muss auch zahntechnisch informiert sein
Der Einfluss der Industrie wird sich nicht aufhalten lassen, wir kรถnnen als Zahntechniker nur immer weiter versuchen, dafรผr zu sorgen, den Patienten entsprechend zu informieren. Es muss z. B. dem Patienten der qualitative Unterschied einer monolithischen Chairside-Krone zu einer individuell geschichteten Krone eines Zahntechnikers nรคhergebracht werden. Da sollte unsere Werbung ansetzen.
รbrigens: Meine Veranstaltungen โAustausch unter Kollegenโ und โDental Cupโ sehe ich immer mehr als Bindeglied zwischen uns Zahntechnikern und der Industrie, die dazu immer herzlich eingeladen wird. Was zรคhlt, ist eine gute Beziehungsebene und ein fairer Umgang miteinander.
Der Artikel ist ein Kommentar zum bereits erschienenen Artikel Interview Zukunft der Zahntechnik.