Nach zwei Schuljahren an der Höheren Technischen Lehranstalt in Innsbruck wusste Rene Gneist nicht so recht, in welche Richtung seine berufliche Laufbahn gehen sollte. »Der Papa hat mir gesagt, ich soll mir doch mal den Beruf des Zahntechnikers anschauen, wobei ich keine Ahnung hatte, um was es da ging. Doch was ich gesehen habe, hat mir gefallen, also habe ich es einfach probiert – und danach Gas gegeben.«, kommentiert der junge Tiroler seinen Einstieg in die Profession ganz pragmatisch. Und dass Rene Gneist wirklich Gas gegeben hat, beweist die Tatsache, dass er gleich nach der Lehrabschlussprüfung alle Module für die Meisterprüfung innerhalb eines Jahres erfolgreich absolviert hat und so der jüngste Zahntechnikmeister Österreichs wurde – mit gerade mal 22 Jahren. »Mir hat beim Einstieg das Handwerkliche gefallen, doch schon während meiner Lehrzeit bin ich vom Analogen ins Digitale reingekommen, da ich schon damals mit Scannern oder Fräsmaschinen arbeiten konnte und davon begeistert war.«, sagt Rene Gneist zurückblickend. Doch auch in den vergangenen fünf Jahren hat der junge Zahntechnikmeister Vollgas gegeben, entschied er sich doch 2019 seinen eigenen Meisterbetrieb auf die Beine zu stellen. »Ich wollte die Zahntechnik anders umsetzen und eine neue innovative Methode in den Fokus rücken.«, begründet Gneist seinen Schritt in die Selbständigkeit. 2020 bezog er seine eigenen Räumlichkeiten in einem Industriegebäude in Götzens, innerhalb eines Jahres kamen die ersten beiden Mitarbeiter dazu.
Digitale Zahntechnik…
Mittlerweile zählt Gneist-Dental sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei gerade mal nur eine Person über dreißig Jahre alt ist. Als »digital natives« kennen sich alle mit Computern bestens aus, sicherlich auch ein Grund, weshalb rund 80 bis 90 Prozent des Geschäftsvolumens digitale Arbeiten ausmachen. »Da wir alles junge Leute sind, funktioniert das sensationell. Wir produzieren richtig viel, das ist cool.«, erklärt Rene Gneist seinen Fokus auf die digitale Zahnmedizin. »Ich weiß von früher, was es heißt, als Zahntechniker sozusagen Tag und Nacht zu arbeiten, aber jetzt haben wir trotz der vielen Aufträge geregelte Arbeitszeiten, schließlich kann die Fräsmaschine 24 Stunden funktionieren.« Schienen, Prothesen, Kronen- und Brückentechnik bietet ZTM Gneist mit seinem jungen Laborteam an, als besondere Kompetenz bezeichnet er die komplette Implantatversorgung sowie den Allround-Gedanken. »Wir sind kein reiner Hol- und Bringservice, sondern legen sehr viel Wert auf persönliche Beratungen!«, wiederholt er während des Gespräches mit dem dental journal mehrere Male.
… und digitaler Support
Den Empfang von STL/PLY-Dateien mit anschließender Bearbeitung und Konstruktionsfertigung sowie digitale Datenerfassung durch Streifenlichtscanner und Fräsung von Hochleistungsmaterialien wie Zirkon, Glaskeramik, Kunststoffe und Titan bietet Gneist auf seiner Website ebenfalls an. »Manchmal kommen Scans rein, die falsch eingegeben oder abgescannt worden sind. Die Zahnärzte sollen wissen, dass wir ihnen als Ansprechpartner zur Seite stehen und bei Fragen und Problemen gerne weiterhelfen.«, beschreibt der junge Laborinhaber sein Verständnis von Dienstleistung. »Miteinander, nicht Gegeneinander!«, fasst Gneist seine Philosophie in wenigen Worten zusammen. Dass dies funktioniert, beweist die Tatsache, dass ZTM Gneist und sein Team nicht nur Kunden aus Tirol haben, sondern immer öfters auch Kunden aus ganz Österreich betreuen. Und, ganz nach dem Motto des Vollgasgeben, überlegt er sich derzeit, seine Kompetenz als Drehscheibe rund um die digitale Zahntechnik auch den Ärzten im Süden Bayerns anzubieten.
Vollgas auch bei der Expansion
Die zunehmende Popularität der digitalen Zahntechnik und der durchschlagende Erfolg des noch jungen Unternehmens motivierten Rene Geist, sein Labor um weitere 80 Quadratmeter auszubauen. Bei diesem Vorhaben unterstütze ihn Florian Issig, Dentalfachberater Einrichtungen und Medizinprodukte bei Pluradent Austria. »Florian hat uns einmal im Labor besucht, dabei habe ich ihm von meiner Vision für die Zukunft erzählt. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und hatten dieselben Ziele vor Augen. Somit beschloss ich, mit ihm zusammenzuarbeiten.«, erinnert sich der Zahntechnikmeister. Florian Issig von Pluradent kommentiert in die gleiche Richtung: »Die Vision, die Rene gehabt hat, hat mich einfach beeindruckt. Hinzukommt, dass es für uns als Depot wichtig ist, den Weg der Digitalisierung praktisch und praxisnah mit einem guten Netzwerkpartner wie Gneist Dental mitzugehen.« Entstanden sind so fünf modern eingerichtete Arbeitsplätze, wobei diese um vier weitere ausgebaut werden könnten. Entstanden ist aber auch ein separater Schulungs- und Seminarraum mit Zugang zu einer offenen Terrasse von rund 45 Quadratmetern.
Weiterbildungen zentral im Inntal
Der Laborausbau, allen voran das neue Sitzungszimmer, bietet Rene Gneist nicht nur die Möglichkeit interne Schulungen durchzuführen, sondern damit auch gegen außen aufzutreten. Zusammen mit Florian Issig und der Firma Pluradent hat der junge Zahntechnikmeister im Herbst des vergangenen Jahres einen sogenannten »Scan-Day« durchgeführt, bei welchem 20 Personen teilgenommen haben. Bereits jetzt planen die beiden im September dieses Jahres diesen Weiterbildungstag zu wiederholen, weitere Ideen respektive Kurse sind in Vorbereitung. »Gerade Workshops sollten im kleinen Rahmen bleiben um sie professionell und wissensvermittelnd abzuhalten. Da ist der Raum bei Gneist Dental und die zentrale Lage mitten Inntal absolut ideal. Gemeinsam mit Rene können wir als Pluradent interessante Kurse organisieren und zum Beispiel aufzeigen wie die maschinelle Aufbereitung funktioniert.«, kommentiert Florian Issig die zukünftige Zusammenarbeit mit ZTM Gneist. Ganz nach dem Motto »Vollgas geben«.
www.gneist-dental.at
www.pluradent.at