Erfüllt das neue Air Flow Prophylaxis Master die hochgesteckten Erwartungen?
Auf der IDS wurde von EMS das Air Flow Prophylaxis Master vorgestellt. Speziell für die Guided Biofilm Therapie konzipiert, sind auch viele Anregungen von Anwendern eingeflossen, welche die Handhabung und Betriebssicherheit weiter verbessern sollen. Wir wollten wissen, ob EMS seine Versprechungen eingelöst hat und haben drei Ordinationen gebeten, das Gerät für uns zu testen.
Hier das Interview mit den Eindrücken der Ordination Fr. Dr. Babette B. Habitzl in Wien. Frau Dr. Habitzl selbst sowie die beiden Prophylaxe-Assistentinnen Frau Bobbi und Frau Jasmina haben das Gerät auf Herz und Nieren getestet.
Fr. Dr. Habitzl, Sie haben seit langem EMS-Geräte im Einsatz und nun das neue Air Flow Prophylaxis Master am eigenen Leib getestet. Wie sind Ihre Erfahrungen als „Patientin“?
Fr. Dr. Habitzl: „ich wollte wissen, wo die Unterschiede zu meinen alten Geräten liegen. Und ich muss sagen, das Ergebnis ist eindeutig besser: Das neue Gerät bringt eine erhebliche Schmerzlinderung – besser gesagt, die Behandlung ist nahezu schmerzfrei. Das gleiche Feedback haben wir auch von unseren Patienten erhalten. Ausschlaggebend dafür ist das nun warme Wasser, das, auf Körpertemperatur gebracht, die Behandlung wesentlich komfortabler macht – sowohl supra- als auch subgingival.“
Frau Bobbi: „Mir hat eine Patientin gesagt, dass es sich wie eine Massage anfühlt. Und das trifft es auf den Punkt – der Pulverstrahleinsatz wird plötzlich sehr angenehm.“
Frau Jasmina: „Besonders bei freiliegenden Zahnhälsen sind die Patienten begeistert, dass sie nun ohne Schmerzen behandelt werden können.“
EMS verwendet beim Ultraschall-Handstück ein spezielles Schwingungsverfahren, das Schmerzen reduziert (No Pain). Wie sind Ihre Erfahrungen dazu?
Fr. Dr. Habitzl: „Auch hier hatte ich keine Schmerzen, auch der Ultraschall ist angenehm bei der Anwendung.“
Frau Bobbi: „Und das hat sich auch bei unseren Patienten bestätigt. Ich habe bei allen Patienten speziell dazu nachgefragt, alle haben sich sehr positiv geäußert.“
Die GBT (Guided Biofilm Therapie) erlaubt – oder besser fordert – laut EMS bei Anwendung des neuen Air Flow Prophylaxis Master den Verzicht auf Küretten und Polierpasten, da diese die Zahnsubstanz schädigen. Können Sie das im täglichen Praxiseinsatz umsetzen?
Frau Jasmina: „Weitestgehend ja. Meine Kollegin und ich sind häufig auf Fortbildungen und haben die GBT kennengelernt. Wir setzen Sie heute ein und erzielen damit sub- und supragingival sehr schöne Ergebnisse – und das mit dem Air Flow Pulver plus auf verblüffend schonende Weise. Lediglich bei starken Rauchern müssen wir gelegentlich auf das Classic Pulver wechseln. Das ist mit den zwei Pulverbehältern des Gerätes sehr einfach. Auffallend ist dabei, dass wir mit dem Pulver im Vergleich zu Pasten interdental wesentlich gründlichere und präzisere Ergebnisse erzielen.“
Frau Bobbi: „Wir haben auch dazu unsere Patienten nach ihren Eindrücken gefragt. Interessanter Weise verlangen einige Patienten nach einem Abschluss mit der Polierpaste. Sie sind das halt von früher gewöhnt und denken, dass dieser Schritt notwendig ist. Hier müssen wir aufklären, dass die Politur mit dem Air Flow schon erledigt wurde.“
Fr. Dr. Habitzl: „Auch ich hatte nicht den Eindruck, dass eine Politur mit Polierpaste nötig sei. Die Zahnoberflächen fühlen sich sehr glatt an. Entscheidend für mich ist die besonders substanzschonende Behandlung – das betrifft auch die Kürettage, auf die wir weitgehend verzichten können. Lediglich bei schweren Paro-Fällen wird sie hin und wieder benötigt.“
EMS hat auch bei Handhabung und Pflege Verbesserungen versprochen. Wie sieht es da aus?
Frau Bobbi: „Die neue Pulverkammer ist ein deutlicher Fortschritt. Das größere Fassungsvermögen, die einfache Befüllung und das einfache Einsetzen in das Gerät machen das Handling erheblich einfacher. Und der Funkfußanlasser ist ein Hit – endlich kein Kabelsalat mehr.“
Frau Jasmina: „Wir hatten bei den alten Pulveransätzen immer wieder durch Verklebungen Probleme. Manchmal mussten diese auch zur Reparatur eingesendet werden, da wir die Verstopfung nicht selbst beheben konnten. Hier lässt sich bereits nach kurzem Einsatz abschätzen, dass EMS hier deutliche Fortschritte gemacht hat, da die Luft- und Wasserkanäle separat gereinigt werden.“
Frau Bobbi: „Die Pflege und Hygiene sind genial einfach: Night Cleaner einfüllen, beide Handstücke in das Speibecken, Fußanlasser drücken – den Rest erledigt das Gerät vollautomatisch über Nacht.“
Also rundum viel Positives. Gibt es noch etwas, eventuell auch Kritik?
Frau Bobbi: „Ein medizinisches Gerät im Espressodesign – ist aber keine Kritik, im Gegenteil: Es gefällt uns und unseren Patienten.“
Fr. Dr. Habitzl: „Da wäre noch der Preis, der könnte ruhig etwas kleiner ausfallen.“
Wenn Sie die Neuerungen und Verbesserungen mit einbeziehen, ist er dann immer noch zu hoch?
Fr. Dr. Habitzl: „Natürlich lieben wir Anwender niedrige Preise. Aber um fair zu bleiben – EMS bietet mit dem neuen Gerät einen attraktiven Gegenwert.“
Fr. Dr. Habitzl, Frau Bobbi, Frau Jasmina, vielen Dank für Ihr hohes Engagement bei diesem Produkttest!
Das Interview führte Robert Simon