StartInterviewThema Fortbildung - Einblicke in die Welt der Zahnmedizin

Thema Fortbildung – Einblicke in die Welt der Zahnmedizin

Prof. Dr. Ronald Jung, renommierter Experte und Referent in der Zahnmedizin, spricht über seine Berufung, die Zukunft der Fortbildung und das einzigartige Konzept der Fortbildung Zürichsee in St. Moritz.

Prof. Dr. Ronald Jung, ein engagierter Zahnarzt und Professor, hat eine beeindruckende Karriere in der Zahnmedizin hinter sich. Ursprünglich angezogen von der Orthopädie, fand er letztlich seine Berufung in der Zahnmedizin und beschreibt diese als eine Quelle der Lebensqualität für seine Patienten. Im Interview gibt er spannende Einblicke in seine Laufbahn, seine Motivation, an Universitäten zu lehren, und seine Leidenschaft für die Fortbildung Zürichsee. Im Jahr 2025 wird er erneut mit seinem Team in St. Moritz vor Ort sein, um Zahnärzten praxisorientierte Konzepte in der rekonstruktiven Zahnmedizin zu vermitteln – eine Gelegenheit, die Prof. Jung als „Weltklasse-Fortbildung“ beschreibt.

Warum sind Sie Zahnarzt geworden?
„Ursprünglich wollte ich Orthopäde werden, da ich mir während meiner intensiven Fussballzeit einen schweren Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen hatte. Im Laufe meines Studiums entdeckte ich jedoch die Zahnmedizin und war begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die sie bietet. Zahnmedizin bedeutet für mich weit mehr als die Wiederherstellung von Funktionen – sie schenkt Menschen Lebensqualität. Diese Aufgabe motiviert mich jeden Tag und lässt mich mit Freude zur Arbeit gehen.“
Warum sind Sie Professor geworden und arbeiten nicht in einer privaten Praxis?
„Professor zu werden, ergab sich für mich im Laufe der Zeit. Das Wichtigste, was ich jungen Menschen mitgeben möchte, ist, offen und neugierig zu bleiben, denn oft ergeben sich neue Möglichkeiten unerwartet. Ich hätte mir auch gut vorstellen können, dauerhaft in einer Privatpraxis zu arbeiten – und ich habe längere Zeit in verschiedenen renommierten Praxen gearbeitet. An der Universität begeistert es mich jedoch besonders, mein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben und sie auf ihrem Weg zu unterstützen.“

Die St. Moritzer Kurse der Fortbildung Zürichsee stehen laut Prof. Dr. Ronald Jung für persönlichen Austausch, Team und Weltklasse-Fortbildung.

Wie bereiten Sie sich auf einen Vortrag vor?
„Um einen Vortrag vorzubereiten, versetze ich mich immer in die Rolle der Zuschauerinnen und Zuschauer. Ich gehe aber noch einen Schritt weiter und versuche zu verstehen, mit welchen Problemen Zahnärztinnen und Zahnärzte in ihren Praxen konfrontiert sind. Es geht nicht darum, lediglich zu schildern, was ich erzählen möchte, sondern darum, einen echten Mehrwert zu bieten, sodass letztendlich mehr Patienten weltweit von besseren Behandlungen profitieren können.“

Wie wichtig empfinden Sie Onsite-Veranstaltungen?
Die Bedeutung von Live-Veranstaltungen, insbesondere von Onsite-Veranstaltungen, hat sich auch nach der Covid-Pandemie immer wieder bestätigt. Nichts ist stärker als die emotionale Verbindung, die beim Vernetzen und Austauschen entsteht. Diese Aspekte sind einfach nicht zu ersetzen. Gleichzeitig haben wir jedoch auch wertvolle Erkenntnisse darüber gewonnen, wie digitale Mittel eingesetzt werden können, um den Lernprozess effzienter zu gestalten. Die richtige Balance zwischen persönlichen Begegnungen und digitalen Formaten eröffnet uns neue Möglichkeiten, um gemeinsam zu lernen und zu wachsen.

Wie sehen Sie die Rolle der Referenten in der Zukunft? Was sind die Schwerpunkthemen, und wie wird sich die Fortbildungswelt entwickeln?
„Die Rolle der Referenten in der Zukunft ist für mich eine sehr wichtige Frage. Wir beobachten, dass es nicht mehr nur darum geht, sensationelle Fälle zu präsentieren, die man gelöst hat. Vielmehr steht im Vordergrund, praktische und umsetzbare Guidelines zu definieren, die es mehr Zahnärztinnen und Zahnärzten ermöglichen, bessere Behandlungen durchzuführen. Der Fokus sollte darauf liegen, echten Mehrwert zu bieten, anstatt sich selbst darzustellen. Diese Entwicklung wird die Fortbildungswelt nachhaltig prägen und dafür sorgen, dass der Wissenstransfer effektiver und praxisnäher wird.“
Sie gehen dieses Jahr für die Fortbildung Zürichsee mit Ihrem ganzen Team nach St. Moritz, 25 Jahre nachdem Sie das erste Mal dort waren. Wie wichtig ist das für Sie?
„In der Zeit, in der wir erkannt haben, wie wichtig Onsite-Veranstaltungen sind, nimmt St. Moritz eine besonders bedeutende Rolle ein. Es handelt sich um eine einwöchige Fortbildung, während der man in eine Tiefe gehen kann, die in der oberflächlichen digitalen Welt oft fehlt. Der persönliche Austausch ist unschätzbar wertvoll, und ich bin überzeugt, dass diese Veranstaltung uns als Zahnärztinnen und Zahnärzte auf das nächste Level bringt. In der Woche danach können die Teilnehmenden das Gelernte mit neuem Selbstbewusstsein in ihrer eigenen Praxis umsetzen.“

Was beinhaltet Ihr Wochenkurs zum Thema «Rekonstruktive Zahnmedizin (RZM)»?
„Der Wochenkurs, der vom 23. bis 29. März 2025 in St. Moritz stattfindet, sticht besonders hervor, da wir den Privatpraktikern Konzepte vermitteln möchten, die ihnen helfen, in der Implantologie und der rekonstruktiven Zahnmedizin erfolgreicher zu werden. Wir haben Themenblöcke ausgewählt, die sowohl den Seitenzahn als auch den Frontzahn und zahnlose Patienten ansprechen. Ziel ist es, einen umfassenden Ansatz zu bieten, der von der Diagnostik und Befundaufnahme über die chirurgische Therapie bis hin zur Prothetik reicht. So können wir den Privatpraktikern wertvolle Konzepte an die Hand geben, die ihnen in ihren Praxen einen echten Mehrwert bieten.“

Was bedeutet es für Sie persönlich, Referent bei der Fortbildung Zürichsee zu sein?
„Für mich ist es eine persönliche und emotionale Bereicherung, Referent für die Fortbildung Zürichsee zu sein. Diese Rolle verbindet mich mit einem guten Freund, mit dem ich bereits studiert habe und der die Fortbildung leitet. Über die Jahrzehnte hat sich dieses Konzept fest etabliert und gilt als eine wichtige Referenz im Bereich der Fortbildung in der Zahnmedizin – sowohl in der Schweiz als auch im angrenzenden Raum.“

Wenn Sie die St. Moritzer Kurse in drei Wörtern beschreiben müssten. Welche wären das und warum?
„Wenn ich die St. Moritzer Kurse in drei Wörtern beschreiben müsste, wären es: persönlicher Austausch, Team und Weltklasse-Fortbildung. Das erste Wort, persönlicher Austausch, steht für die wertvollen Freundschaften, die dort entstehen und gepflegt werden. Das Netzwerk, das wir aubauen, macht unser berufliches Leben lebenswert.
Das zweite Wort, Team, drückt meinen grossen Stolz und meine Freude aus, mit einem sensationellen Team zusammenzuarbeiten. Gemeinsam eine solche Fortbildungswoche zu gestalten, erfüllt mich mit Glück und Zufriedenheit. Das dritte Wort, Weltklasse-Fortbildung, spiegelt unseren Anspruch wider, in St. Moritz und der Schweiz Fortbildung auf höchstem Niveau zu bieten, in einem Stil, den es international so nicht gibt.“

www.zfz.ch

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