Seit über 20 Jahren wird über die Digitalisierung in der Zahnmedizin gesprochen, doch nur nach und nach setzt sich der digitale Workflow in Praxis und Labor durch. Am weitesten ist der Wandel im Röntgenbereich, wo es nahezu keine Praxis mehr gibt, die nicht auf die Vorteile des digitalen Bildes setzt. Ähnliche Vorteile bietet der digitale Workflow vom intraoralen Scan über die digitale Planung bis hin zur Fertigung – sei es nun fräsen oder drucken. Hier gewinnt die CAD/CAM Fertigung vor allem durch entsprechend ausgerüstete Labore zunehmend an Boden und in den führenden Labors in Österreich ist das ohnehin Standard. Nun erkennen auch mittlere Labors die Vorteile und möchten in den Bereich einsteigen. Doch wie und vor allem mit welchem finanziellen Aufwand? Wie kann man einen digitalen Workflow zwischen Zahnarzt (Intraoralscanner) und Labor (Planung und Fertigung) zum Laufen bringen, der eine sehr kurze Lernkurve ermöglicht und garantiert, dass die gesamte Hard- und Software problemlos zusammenarbeitet?

Genau das ist das Metier von Firmen wie CAD/CAM Lösungen Kopetzky. Klaus Kopetzky hat dieses Problem frühzeitig erkannt und sich auf genau diesen Bereich spezialisiert. Wir besuchten den Gründer in seinem Wiener Unternehmen zu einem Interview.

DJ: Es heißt ja, einmal dental, immer dental. Wie sind Sie überhaupt in diese spannende Branche überhaupt hineingekommen?
Kopetzky: Ich habe nach der Matura begonnen Medizin zu studieren, aber dann nach wenigen Semestern abgebrochen, weil es äusserst schwierig war in bestimmte Kurse zu kommen. Ich bin dann 2005 zu Wieladent gegangen und bin zunächst mit der Dentaltechnik in Berührung gekommen. Aufgrund der Erfahrungen dort und den Herausforderungen, die sich durch die digitale Fertigung für die Labors ergeben haben, gründete ich 2012 CAD/CAM Lösungen Kopetzky.

DJ: CAD/CAM Systeme gibt es aber mittlerweile sehr viele auf dem Markt..
Das ist richtig und fairerweise muss ich zugeben, viele funktionieren auch. Warum dann trotzdem so viele Kunden zu uns kommen? Nun, sobald Sie das „Standardprogramm“ Käppchen und Brücken verlassen und zum Beispiel in Richtung Implantatversorgung gehen, vielleicht sogar direkt verschraubt vom Implantatniveau weg, wird die Luft an kompetenter Beratung sehr dünn.

DJ: Was sind Ihre Schwerpunkte und wo genau sehen Sie Ihren Wettbewerbsvorteil (USP) gegenüber anderen Anbietern?
Der eine Schwerpunkt sind ganz sicher Labore bzw. Praxislabore. Hier bieten wir ein Portfolio an Hard- und Software an, die 100% problemlos zusammenarbeiten. Ich sehe mir laufend neue Produkte an, teste sie und stelle dann für unterschiedliche Anforderungen entsprechende Lösungen zusammen. Vom Scan über die notwendige Planungssoftware bis hin zur Fertigung. Alles zu 100% von namhaften Herstellern und zu 100% offen und kompatibel. Das macht soweit sonst niemand. Darüberhinaus kennen wir uns mit den empfohlenen Geräten, die wir selbst beim Kunden vor Ort installieren, in Betrieb nehmen und schulen, aus und übernehmen die komplette Wartung. Online per Teamviewer oder vor Ort – je nachdem. Es gibt keine andere österreichische Firma, die diese Leistung erbringt.

Es gibt Mitbewerber, die Maschinen um 50.000€ verkaufen, aber keinen Vorort Service anbieten. Das wollen wir nicht.

DJ: Ist das so wichtig?
Na sicher. Eine Maschine muss produzieren, nur dann verdient sie Geld. Es gibt Mitbewerber, die zwar Maschinen um 50.000€ verkaufen, aber keinen Vorort Service im eigenen Land anbieten. Das wollen wir nicht. Wir bieten Komplettlösungen an. Von der Erstberatung und der Aufnahme der individuellen Anforderungen über die Installation bis hin zum Service. Zur Beratung noch ein Wort: Wir sagen dem Interessenten auch, ob sich der Einstieg in CAD/CAM überhaupt für ihn lohnt. Wer beispielsweise weniger als zwei Ronden im Monat verfräsen lässt, für den ist der Einstieg finanziell uninteressant – sei denn er sieht das als Liebhaberei. Und dann sind da noch die Details, die – soweit ich weiß – nur wir anbieten…

DJ: Was meinen Sie damit?
Wir optimieren das System bis zur letzten Schraube. Zum Beispiel haben wir bei Tests gemerkt, dass die Fräser von Hersteller X besser zur Fräsmaschine Y passen als die vom Hersteller empfohlenen. Das herauszufinden ist langwierig und teuer, aber gerade diese zusätzlichen Tipps bringen den Kunden im laufenden Betrieb finanzielle Vorteile. Denn die Kunden sehen die Kosten vor allem in den 200 bis 250€ teuren Ronden, aber die Bohrer und Fräser sind genauso ein relevanter Kostenfaktor. Und wenn ein Fräser statt 5 Stunden rund 30 hält, ist das ein enormer finanzieller Vorteil.

DJ: Haben Sie noch weitere Tipps aus der Praxis auf Lager?
Ja, sicher (lacht). Nehmen Sie den 3D Druck. Wenn Probleme mit der Oberfläche des gedruckten Objektes auftauchen, kann es z.B. auch am Isopropanol (IPA) liegen, in dem das Objekt nach dem Druck gereinigt wird. Ist der zu alt, vermindert sich die Schmutz- und Fettlösekraft.

Wir sagen den Interessenten auch, ob sich der Einstieg in CAD/CAM überhaupt lohnt.

DJ: Wie sehen Sie die Entwicklung des 3D Drucks als Alternative bzw. Ergänzung zum Fräsen?
Grundsätzlich ist das Fräsen technisch ausgereizt, die Maschinen sind ausgereift und langlebig. Die Unterschiede liegen vielmehr im Zusammenspiel mit anderen Komponenten oder in Details: Kann man 25, 28 oder 35 Grad fräsen? Im Gegensatz dazu steht der 3D Druck am Anfang seiner Entwicklung. Sowohl was die Technik, als auch was die Materialien betrifft. Nehmen Sie als Beispiel nur die Schienen: Tiefgezogen oder gefräst sind Stärken von 0,4mm möglich, im 3D Druck aktuell 1,2mm. Das ist für Regulatorien noch ungeeignet.

DJ: Sie haben ihr Portfolio jetzt auch Richtung Zahnarzt geöffnet…
Genau, aber – und das ist mir wichtig zu sagen – in Zusammenarbeit mit unseren Laborkunden. Wir möchten gemeinsam den digitalen Workflow in die Praxis ausweiten. Dies erfordert, daß die Zahnärzte die Abdrücke digital anfertigen mit einem Intraoralscanner und dann die passenden digitalen Daten an das Labor schicken. Und dafür haben wir ein Gerät in unser Portfolio aufgenommen, dass mit den führenden Scannern keinen Vergleich zu scheuen braucht und mit unseren Laborlösungen klaglos zusammenarbeitet.
DJ: Welches Produkt ist das?
Das ist ein Medit i500. Wir sind nach zahlreichen Tests dermaßen von dem Produkt überzeugt, dass wir auf der WID Livescans angeboten haben. Der Preis ist mit 16.000€ netto inkl. Software sehr attraktiv. Es gibt keinerlei künstliche Begrenzungen und keine Lizenzgebühren oder Zwänge Updates zu kaufen.

Wir verkaufen den Intraoralscanner nur gemeinsam mit unseren Laborkunden an die Zahnärzte.

Welche Hersteller haben Sie noch in ihrem Portfolio?
Grundsätzlich haben wir ausschliesslich hochqualitative Markenprodukte im Programm, die offen sind wie z.B.: imes-icore, Medit, Exocad, Dekema, Mihm-Vogt, Zubler, Asiga und viele andere. Es sind ausschliesslich Hersteller und Produkte, die sich in unserem Labor bewährt haben und eine reibungslose Zusammenarbeit untereinander garantieren inkl. Materialien. Das ist allerdings der Status Quo. Ich beobachte den Markt und suche mir immer die aktuell bestgeeigneten Produkte heraus. Als unabhängige Firma sind wir keinem Hersteller in irgendeiner Weise verpflichtet. Alle Geräte werden inklusive der Softwarekompatibilität von uns vorher auf Herz und Nieren getestet. Daher ist unsere Produktpalette immer an den Markt angepasst. Wobei wir mit vielen Herstellern bereits seit Jahren sehr gute Beziehungen pflegen und unsere Partner sehr wohl wissen, worauf es uns und unseren Kunden ankommt.

Wie schaut es bei CAD/CAM Lösungen Kopetzky mit dem Support aus?
Das ist – wie schon vorher kurz erwähnt – eines unserer Wettbewerbsvorteile. Wir kennen unsere verkauften Marken nahezu in- und auswendig. Wenn ein Problem zunächst nicht online über unsere Hotline gelöst werden kann, kommen wir persönlich vor Ort. Über 90% aller in der Regel benötigten Ersatzteile haben wir auf Lager und verfügen über das Know-How und die entsprechenden Schulungen. Im Fall der Fälle steht ein Austauschgerät zur Verfügung oder wir übernehmen gleich die ganze Fräsarbeit zu uns ins Haus, damit der Kunde keinen Nachteil aus dem unerwarteten Stillstand hat. Doch diese Fälle sind äusserst selten.

Das dental journal wünscht weiterhin viel Erfolg. Danke für das informative Gespräch.

Zum Unternehmen
CAD/CAM Lösungen
Klaus Kopetzky e.u.
Liebknechtgasse 8/2/201
1160 Wien, Österreich
Tel +43 1 35 60 008
office@cadcam-loesungen.at

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