Um die Zukunft der Zahnmedizin scheint es mehr als gut bestellt zu sein – das vermittelten sieben junge Zahnmediziner, die bei der 21. VOCO Dental Challenge ihre beeindruckenden Forschungsergebnisse präsentierten. Und auch wenn Künstliche Intelligenz und innovative Technologien für viele neue Möglichkeiten sorgen, wurde doch deutlich: Eine solide und facettenreiche Ausbildung mit einem hohen Praxisanteil ist unerlässlich für eine nachhaltig gelungene Behandlungsleistung.
Den Sieg sicherte sich in diesem Jahr Sophia Blanca Alvino von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie präsentierte ihre klinische Studie zur Wirksamkeit eines natriumfluoridhaltigen Lacks auf die Dentinhypersensibilität und erhielt dafür ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Die Studentin im achten Semester untersuchte die Schmerzsymptomatik bei Patienten mit vorliegender Dentinhypersensibilität indem sie die eine Hälfte mit dem natriumfluoridhaltigen Lack VOCO Profluorid Varnish (VOCO) behandelte und bei der zweiten Gruppe ein Placebo benutzte. Nach sechs Monaten zeigte die Testgruppe signifikante Verbesserungen im Vergleich zur Kontrollgruppe, sodass der fluoridhaltige Lack als wirksame Lösung bei der Behandlung von Dentinhypersensibilitäten bewertet wurde.
Den zweiten Platz belegte die Doktorandin Jule Anna Maria Jörissen (Universität zu Köln, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik) mit ihrer Studie „Laser-Debonding bei implantatgetragenen keramischen Restaurationen“. Auf dem dritten Platz folgte Lisa Brinkmann (Universität Leipzig, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde) mit ihrer Arbeit zum „Einfluss der Reinigung auf die Oberflächenbeschaffenheit von CAD/CAM-Prothesenmaterialien“. Für diese Erfolge erhielten sie 4.000 bzw. 2.000 Euro Preisgeld. Des Weiteren bekamen die drei Platzierten Publikationszuschüsse in Höhe von 2.000 Euro zur Vorstellung ihrer Arbeit auf einem Fachkongress.
Souverän im Vortrag und in der Diskussion
„Auch in diesem Jahr sind wir wieder begeistert von der Qualität der Präsentationen“, zeigte sich Veranstaltungsleiterin Dr. Silvia Jarchow beeindruckt von den Teilnehmer:innen. „Eine weitere Herausforderung neben der Vorstellung der Forschungsergebnisse ist das Beantworten von Fragen vor großem Publikum – ebenso hier haben alle Kandidaten souverän und kompetent abgeliefert. Chapeau!“
Renommierte Jury
Dieser Meinung schloss sich auch die hochkarätig besetzte Jury an, die sich die Entscheidung alles andere als einfach machte und intensiv hinter verschlossenen Türen diskutierte. Die Bewertung und Auswahl der Sieger:innen verantwortete ein starkes Trio: Frau Prof. Dr. Ing. Monika Strickstrock (Hochschule Osnabrück, Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, Studiengang Dentaltechnologie), Herr Prof. Andreas Zenthöfer (Universitätsklinikum Heidelberg, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik) sowie Herr PD Dr. José Zorzin (Uniklinikum Erlangen, Zahnerhaltung und Parodontologie). Der Oberarzt aus Mittelfranken war dabei nicht das erste Mal bei der VOCO Dental Challenge: Vor genau zehn Jahren stellte er sich als junger Zahnarzt der dentalen Herausforderung! Und das mit Erfolg – Platz 2 hieß es für ihn am Tagesende.
Zweite Chance – und Sieger der Herzen
Mit Ramiar Karim (Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde) stand ein weiterer „Wiederholungstäter“ auf der großen VOCO-Bühne. Der Zahnarzt nahm bereits im letzten Jahr an der VOCO Dental Challenge teil und begeisterte Jury wie Publikum gleichermaßen. Nach einer Studie, die ergab, dass Kinder motivierter sind, wenn sie die Geschmacksrichtung des Fluoridlacks selber aussuchen dürfen, ging es bei Ramiar Karim jetzt um den erfolgreichen Einsatz von Glasionomerzementen im Rahmen einer MIH-Therapie. „Auch das ist die VOCO Dental Challenge“, so Dr. Silvia Jarchow. „Wenn uns jemand mit seiner Arbeit überzeugt, darf er oder sie jederzeit gerne wiederkommen!“
Die Teilnehmer der 21. VOCO Dental Challenge auf einen Blick (in alphabetischer Reihenfolge):
Miriam Christin Carolin Albrecht (Charité-Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre): Comparative analysis of 3D- printed hybrid resin-ceramic materials for indirect restorations
Sophia Blanca Alvino (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde): Klinische Studie zur Wirksamkeit eines natriumfluoridhaltigen Lacks auf die Dentinhypersensibilität
Lisa Brinkmann (Universität Leipzig, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde): Einfluss der Reinigung auf die Oberflächenbeschaffenheit von CAD/CAM-Prothesenmaterialien
Jule Anna Maria Jörissen (Universität zu Köln, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik): Laser- Debonding bei implantatgetragenen keramischen Restaurationen
Ramiar Karim (Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung für Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde): Reducing hypersensitivity in MIH-molars using glassionomer sealing technique
Charlotte Kiewiet de Jonge (Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit (Department für ZMK) Lehrstuhl für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin): Experimentelle Untersuchung bezüglich der absorbierenden Expansion und den Verbund des selbstklebenden Restaurationsmaterials Surefil One
Paul Ritzert (Christian-Albrechts-Universität Kiel, Klinik für Kieferorthopädie): Die mechanischen und biologischen Eigenschaften von 3D-gedruckten Aligner-Schienen