Honig und Trinkwasser sind nach Recherchen des deutschen NDR-Verbrauchermagazins „Markt“ teilweise durch mikroskopisch kleine Plastikkugeln verunreinigt. Es bestehe der Verdacht, dass die Kügelchen aus Pflegeprodukten wie Duschgelen, Peelingcremes oder Zahnpasta stammen können. Das sogenannte Mikroplastik gelange über das Abwasser in die Umwelt und verteile sich dort. Experimente an Miesmuscheln hätten gezeigt, dass die Partikel sich im Gewebe einlagern. Dort bildeten sich dem Bericht zufolge anschließend Entzündungen.
Weltweit steigt die Produktion von Kunststoff. Besonders gefragt sind dabei aus Kostengründen Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP). Doch ist dieses Material nicht nur Bestandteil von Tragetaschen und Isoliermaterialien, sondern auch in Zahnpasten. Dort werden sie von manchen Herstellern als Schleifmittel eingesetzt, mit etlichen Problemen für die Umwelt: Aufgrund der geringen Größe passiert jedoch Mikroplastik ungehindert Kläranlagen und gelangt auf diese Weise in die Umwelt. Letztendlich landet es früher oder später in den Nahrungsmitteln und damit auf unseren Tellern. Plastik besitzt die Eigenschaft, Schadstoffe an der Oberfläche anzureichern, welche bei der Aufnahme im Magen-Darm-Trakt wieder freigesetzt werden. Zahlreiche Schadstoffe besitzen darüberhinaus hormonähnliche Wirkungen.
Wenn Sie sich selbst weiter über dieses Thema informieren wollen, so finden Sie am Ende des Artikels eine Auflistung vom „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ in welchen Zahncrèmes Plastikkügelchen noch heute enthalten sind und einen Videobeitrag dazu, der dieses Jahr in der ARD erschienen ist.
Es in allgemeinem Interesse auf Zahnpasten zurückzugreifen, die diese Inhaltsstoffe nicht benötigen. Daß es auch ganz anders geht, beweist z.B. blend-a-med mit seiner neuen Pro-Expert Zahncreme-Linie, die bereits heute auf lösliche Mikroaktiv-Kügelchen setzt. Auch die Curaden AG beteuerte unlängst, dass in keiner seiner Zahncrèmes Plastikkugeln enthalten sind.
Update: 16.11.2014
Laut BUND gibt es aktuell keine Zahnpasta mehr, die Mikroplastik enthält. Durch den Druck der Öffentlichkeit haben die letzten Hersteller diesen Herbst umgestellt. Leider gilt das noch nicht für Kosmetikprodukte.
Links zum Thema:
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/meere/131119_bund_meeresschutz_mikroplastik_produktliste.pdf
http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/ndr/2014/mikroplastik-100.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/winzige-plastikteile-verunreinigen-lebensmittel-a-934057.html