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Präsidentin Schweizerische Zahntechniker Vereinigung: „Ich bin überzeugt, dass unser Beruf noch lange existieren wird.“

Mitte Mai fand auf dem Weissenstein (SO) die Generalversammlung der Schweizerischen Zahntechniker Vereinigung SZV statt. Das dental JOURNAL unterhielt sich mit der Präsidentin Rahel Berthold.

1942 wurde von Arbeitnehmern in der Zahntechnik die Berufsvereinigung gegründet, welche sich für die soziale Sicherheit ihrer Mitglieder einsetzte. Heute, über acht Jahrzehnte später, zählt die SZV um die 200 Mitglieder und verhandelt unter anderem mit dem Arbeitgeberverband «VZLS Swiss Dental Laboratories» den Gesamtarbeitsvertrag für die Zahntechnikerinnen und Zahntechniker in der Schweiz.

Rahel Berthold, welches war Deine Motivation, vollamtliche SZV-Präsidentin zu werden?
Die Idee war, damals noch mit Erwin Eitler zusammen im Co-Präsidium, ein bisschen frischen Wind in den Verband zu bringen. Neue Sachen auszuprobieren und mehr Austausch mit den Arbeitskollegen zu schaffen. Es gab kaum Aus- und Weiterbildungen und wir wollten dies gemeinsam versuchen zu ändern.

Die Weiterbildung ist für Euch also von besonderer Bedeutung?
Ja. Die Weiterbildung ist uns sehr wichtig, sind wir doch daran interessiert, Kolleginnen und Kollegen zusammenzuführen, die Interesse daran haben, neue Dinge zu lernen und Erfahrungen weiterzugeben. Aus diesem Grund haben wir vor drei Jahren die SZV-Bildung ins Leben gerufen und bieten zum Beispiel Kurse in Sachen CAD-CAM an, und zwar nicht nur für unsere Vereinsmitglieder, sondern auch für solche, die sich noch nicht bei uns eingeschrieben haben. Unsere Kurse sind sehr gefragt und werden gut besucht.

Rahel Berthold (ganz rechts im Bild) während der SZV-Generalversammlung im vergangenen Mai.

Wie erfährt man von diesen Weiterbildungen?
Die Veranstaltungen werden per Newsletter, auf unserer Homepage www.szv.ch unter SZV-Bildung sowie in den sozialen Medien veröffentlicht.

Die SZV ist aber auch in anderen Bereichen aktiv.
Wir vertreten zum Beispiel unsere Mitglieder bei der VZLS Stiftung für Aus- und Weiterbildungen, in paritätischen Kommissionen, bei Lohnverhandlungen sowie bei der Pensionskasse AK 105.

Welche weiteren Vorteile hat man bei der Mitgliedschaft von der SZV?
Als Mitglied in unserem Verband kommt man in den Genuss von Beratung in Sachen Arbeitsrecht, kann von Kostenbeteiligungen bei beruflichen Aus- und Weiterbildungen profitieren und hat Zugriff auf das Stellenvermittlungsportal der Zahntechnik. Dort finden sich eine Vielzahl an weiteren Leistungen und Angeboten.

Was kostet die Mitgliedschaft bei der Schweizerischen Zahntechniker Vereinigung?
Vollmitglieder bezahlen 288 Franken pro Jahr, wobei 144 Franken pro Jahr durch die Vollzugskostenbeiträge zurückerstattet werden. Für Lernende ist die Mitgliedschaft in den ersten drei Ausbildungsjahren kostenlos, im vierten Jahr wird ein symbolischer Beitrag von 48 Franken erhoben.

Wie siehst Du die Zukunft Eures Berufes?
Ich bin überzeugt, dass unser Beruf noch lange existieren wird. Wie dieser allerdings in zwanzig 20 Jahren aussehen wird. ist natürlich schwierig zu erahnen. Was klar ist, dass immer mehr digitalisiert wird. Schon heute ist dies sehr aktuell im Berufsalltag von gedruckten Modellen über digital designte Kronen, Brücken, Schienen, Prothesen, usw. Gutes Handwerk wird aber zum Glück auch immer noch stark benötigt. Wenn Arbeiten wie Wurzelstiftkappen aus Gold gewünscht werden oder ein Prothesenbruch schnell repariert werden muss, kann dies digital im Moment noch nicht gemacht werden.

Trotzdem: Wie wichtig sind die Digitalisierung und die KI?
Ich denke, es ist sehr wichtig, dass man am Ball bleibt, mit der Entwicklung mitgeht und nicht stehen bleibt. Auf der anderen Seite ist es auch wichtig, das Handwerk an die jüngere Generation weiterzugeben, da vieles schon sehr digitalisiert ist. Wer kann heute zum Beispiel noch mit Wachs Zähne modellieren oder Gold giessen? Es wird nicht mehr oft verlangt, aber ich finde, man erlernt unseren Beruf am schönsten, in dem man mit den Händen selbst etwas erschaffen kann.

www.szv.ch

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