Ivoclar Vivadent Workshop mit Anette von Hajmasy zur neuen Laborcomposite-Presstechnik mit vereinfachtem Workflow für hervorragende funktionelle und ästhetische Ergebnisse
Aktuelle Labor-Composite zählen heute zu hochmodernen Verblendwerkstoffen, die nicht nur in der klassischen Teleskoptechnik, sondern auch bei festsitzenden oder (bedingt) abnehmbaren Implantatversorgungen vollkommen neue Möglichkeiten der Anwendung finden. Je größer der Umfang des Zahnersatzes, umso wichtiger sind die vorangehende Analyse und Planung mittels Wax-Up. Mit der Presstechnik in Composite kann dieses Wax-Up exakt in die definitive Verblendung auf dem Gerüstwerkstoff, egal ob Metall oder Zirkonium, umgesetzt werden. Implantat-getragener Zahnersatz bringt zudem in vielen Fällen die Rekonstruktion von Gingiva mit sich.
Workshop im neuen ICDE von Ivoclar Vivadent
Die Seminarteilnehmer erlernten anhand einer Brückenversorgung die Presstechnik und damit die exakte handwerkliche Umsetzung der diagnostischen Vorbereitungsarbeit (Wax-Up oder Mock-Up) in die definitive Verblendung. Die überpresste Brücke wurde abschließend mit SR Nexco-Gingiva ergänzt.
SR Nexco – Composite oder doch besser Keramik?
Der Kurs vermittelte auch Kenntnisse über die Materialeigenschaften zur Einschätzung der unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten von Composite im Vergleich zu Keramik. „Ob Composite oder Keramik – diese Wahl hängt von der Indikation ab“, hält die Trainerin Anette von Hajmasy fest. „Bei festsitzenden Versorgungen bevorzuge ich die keramische Verblendung. Gerade aber bei herausnehmbarem Zahnersatz oder bei abnehmbaren implantatgetragenen Brücken bringt Composite im Vergleich zu Keramik den Vorteil der einfachen Reparierbarkeit, ohne bonden zu müssen. Wenn sich die Versorgung – wie ein natürlicher Zahn auch – abnützt, haben wir die Möglichkeit, dasselbe Gerüst zu verwenden und die Verblendung neu zu machen. Auch die bessere Pufferfunktion ist für den Patienten angenehmer“, erklärt von Hajmasy. Ich hinterfrage die Ästhetik von Composite-Verblendungen. Anette von Hajmasy: „Die erzielbare Ästhetik von SR Nexco ist mit einer hochwertigen Keramikverblendung vergleichbar. Man kann auch das Aussehen bei den Zwischenschritten besser beurteilen, weil bereits der Kunststoffauftrag dem Endresultat nahe kommt – im Gegensatz zu einem Keramikauftrag vor dem Brennen.“
Einfacherer Workflow durch Pressküvette
Die neue Küvette bringe deutliche Vereinfachungen im Arbeitsablauf, sind sich die Kursteilnehmer einig. Anette von Hajmasy präzisiert: „Gerade bei großen Arbeiten ist ein Mock-Up oder ein Set-Up zur funktionellen und ästhetischen Absicherung erforderlich. Zur möglichst exakten Übernahme der ermittelten Form in die definitive Verblendung bette ich das Mock-Up in die Küvette ein, spritze den Silikonschlüssel mittels Presstechnik, reduziere und kann mit dem Schichten beginnen. Zwischenhärtungen bei den einzelnen Arbeitsschritten stabilisieren das Material.“ Und weiter: „Das Überpressen hat mehrere Vorteile: Wenn wir händisch schichten, kämpfen wir mit ungewollter Frühpolymerisation, weil wir mehr Zeit benötigen. Die Presstechnik ist einfacher, vermeidet Lufteinschlüsse, man ist schneller und vor allem formsicherer.“