Auf der IDS 2019 präsentierte W&H den Behandlungsworkflow „No Implantology without Periodontology“, kurz NIWOP. Mit dem Workflow unterstreicht W&H die Bedeutung eines parodontal gesunden Zustands vor der Implantation. Warum W&H Akzente in der Parodontologie setzt und welche Vorteile Anwender erwarten können, erörtert Bernhard Eder, W&H Produktmanager für Prophylaxe & Parodontologie, im Interview.

Warum W&H Akzente in der Parodontologie setzt und welche Vorteile Anwender erwarten können, erörtert Bernhard Eder, W&H Produktmanager für Prophylaxe & Parodontologie, im Interview.

Herr Eder, bitte skizzieren Sie kurz, worum es bei NIWOP geht.
Weltweit sind Millionen von Menschen von Parodontitis betroffen. Die chronische Erkrankung führt oft zu Komplikationen bei Implantaten, das ist auch wissenschaftlich belegt. In Extremfällen kann es zum Implantatverlust kommen. Die Bedeutung einer stabilen Gewebesituation ist zwar hinlänglich bekannt, dennoch muss noch mehr Wert auf die notwendige parodontologische Vor- und Nachsorge gelegt werden. Unter dem Schlagwort NIWOP hat W&H daher einen holistischen Workflow erarbeitet, der auf einfache Weise die bestmögliche Behandlung der Patienten darstellt.

Können Sie uns einen Einblick in die Erarbeitung des NIWOP-Workflows geben?W&H ist mit Geräten wie Implantmed und Piezomed seit Jahren stark in der dentalen Implantologie vertreten. Auch der Erfahrungsaustausch mit einer Vielzahl von wissenschaftlich tätigen Implantologen und Parodontologen ist hier ein fester Bestandteil. Ein Thema, das bei vielen Gesprächen auftauchte, war der bereits angesprochene Zusammenhang von Parodontitis und Periimplantitis. Aus diesem Grund hat sich W&H entschlossen, mit NIWOP das Anwendungsgebiet der Prophylaxe und Parodontologie gemeinsam mit der Oralchirurgie und Implantologie verstärkt zu thematisieren. Dabei möchte ich betonen, dass „No Implantology without Periodontology“ keine W&H Erfindung ist, sondern die Quintessenz aus zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Bei der Erarbeitung des detaillierten NIWOP-Workflows, der sich aus den übergeordneten Bausteinen – Vorbehandlung, Implantation und Nachsorge – zusammensetzt, wurde W&H von mehreren Experten, darunter Dr. Karl-Ludwig Ackermann und Prof. Dr. Ralf Rößler, unterstützt.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit NIWOP an?
NIWOP adressiert jeden implantologisch tätigen Zahnarzt und jede in der Vor- und Nachsorge tätige Dentalhygienikerin. Vor allem im Bereich der Nachsorge übernehmen Dentalhygienikerinnen einen wichtigen Teil der Arbeit und tragen so maßgeblich zum Erhalt des Implantats bei. Mit NIWOP wollen wir aber auch den Patienten ansprechen und ihm die Wichtigkeit eines gesunden Parodonts nahelegen.

Welche Vorteile können sich Anwender von einer Arbeitsweise gemäß NIWOP-Workflow erwarten?
Natürlich kann NIWOP keine Garantie für den Behandlungserfolg abgeben. Die Evaluation der wissenschaftlichen Publikationen hat jedoch gezeigt, dass eine Behandlung gemäß NIWOP-Workflow zu einer maßgeblichen Erhöhung des Implantaterfolgs beitragen kann. Gleichzeitig können die von W&H ausgearbeiteten Unterlagen zur Patientenaufklärung verwendet werden. In einfacher Art und Weise wird hierbei die Bedeutung der parodontologischen Vor- und Nachbehandlung visualisiert, wodurch nicht nur die Patientencompliance positiv beeinflusst, sondern auch die Argumentation zusätzlicher Recallkosten erleichtert wird.

Welche W&H Produkte empfehlen Sie für eine Arbeitsweise gemäß NIWOP-Workflow?
W&H ist der einzige Hersteller, der für jeden einzelnen NIWOP Behandlungsschritt Produkte zur Verfügung stellen kann. Produkte, die sich nicht nur durch ihre Qualität, sondern durch innovative Features zum Wohle von Anwender und Patient auszeichnen, wie zum Beispiel das W&H Osstell ISQ module zur Messung der Implantatstabilität. Bei der Implantation sind vor allem die Chirurgiegeräte Implantmed und Piezomed hervorzuheben. Die Funktionalitäten von Implantmed sind perfekt auf die Anforderungen der Implantologen beim Inserieren von Implantaten abgestimmt. Das W&H Osstell ISQ module gibt darüber hinaus über den richtigen Belastungszeitpunkt des Implantates Auskunft. Mit Piezomed können ergänzend zu Implantmed schonend und effektiv Knochen bearbeitet werden, wie z. B. die Präparation von Knochenblöcken oder lateralen Fenstern für Augmentationen. Zusätzlich stehen spezielle Instrumentensätze für die piezochirurgische Implantatlageraufbereitung zur Verfügung.

Im Bereich der Vor- und Nachbehandlung ist der Piezo Scaler Tigon+ als Highlight zu nennen. Tigon+ ist einfach und komfortabel in der Handhabung und versorgt den Patienten mit warmer Flüssigkeit. Damit wird die Reizung empfindlicher Zähne minimiert und die Patientencompliance erhöht. Das Piezo Scaler Spitzensortiment ist auf die vielfältigen Anforderungen der parodontologischen Vorbehandlung bzw. der unterstützenden Parodontaltherapie, Biofilm Management, abgestimmt. Für die schonende Reinigung der implantatgetragenen Krone im Rahmen der Recallsitzung steht eine spezielle Spitze mit PEEK-Beschichtung zur Verfügung. Auch die professionelle mechanische Entfernung von Belägen und Biofilm ist fester Bestandteil der Vor- und Nachbehandlung. Hier kommt das neue Proxeo TWIST LatchShort Polishing System ins Spiel. Das System weist im Vergleich zu Standard Latchsystemen eine 4 mm geringere Arbeitshöhe auf. Für Anwender bedeutet dies mehr Bewegungsfreiheit im Mundraum.

Wo können interessierte Anwender mehr über NIWOP erfahren?
Die EuroPerio9 im Juni 2018 war natürlich erst der Anfang. W&H wird 2019 auf vielen Messen und Kongressen mit NIWOP vertreten sein. Hervorzuheben ist hier die EFP Perio Master Clinic 2019 in Hong Kong und die IDS 2019 in Köln. Der NIWOP-Workflow und die dazugehörigen Produkte werden am Stand im Detail präsentiert. Interessierten gibt das Messeteam dort gerne Auskunft. In der Zwischenzeit können viele zusätzliche Informationen aber auch über unsere niwop.wh.com Homepage abgerufen werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

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