Mülchi & Lanz ist zwar ein alteingesessenes Dentallabor, jedoch in der digitalen Zahntechnik führend. Welche waren Ihre Überlegungen, um von der Tradition in die Moderne überzugehen?
Ich denke, die Zeit und die Entwicklung sind nicht aufzuhalten. Wenn man dabei mitmacht, sieht man auch die Chancen und Möglichkeiten, welche moderne Techniken einem bieten. Es gibt Vorgehensweisen, die sich nur schlecht, oder gar nicht, konventionell lösen lassen.
Die Zahntechnik ist ein Feinhandwerk, der digitale Workflow ist jedoch eher im Bereich eines Programmierers angesiedelt. Wie kriegt man dies unter einen Hut?
Klar, gewisse Computer-Kenntnisse sind Voraussetzung, doch der digitale Workflow vereinfacht andererseits auch wieder vieles. Aber ich denke, das Feinhandwerk ist nach wie vor die Voraussetzung! Für hochwertigen, individuellen Zahnersatz ist nach wie vor das Knowhow und die Kompetenz des Zahntechnikers gefragt. Und genau dort gilt es uns weiterzubilden und zu schulen, um aus den modernen Materialen das Optimum rauszuholen und uns von der rein zweckmässigen Zahntechnik abzugrenzen.
Was verstehen Sie unter zweckmässig?
Darunter verstehe ich die einfachen, praktisch-pragmatisch Arbeiten wie etwa eine einfache Krone ohne hohe Ansprüche. Doch dann gibt es auch die anspruchsvollen, ästhetischen Aufgaben. Gerade bei komplexeren Fällen braucht es das Knowhow und die Erfahrung eines guten Zahntechnikers. Trotz CAD-CAM und digitaler Technologie kommt auf das handgearbeitete Detail beim Finish an.
Welche Bedeutung fällt in dieser digitalen Dentaltechnologie dem Thema fräsen zu? Was kann eine moderne Fräsmaschine?
Eine digitale Fräsmaschine kann vorgefertigte Parameter haargenau abarbeiten, und man kommt gut planbar zu einem Resultat. Die PrograMill PM7 kann lange Arbeitsschritte selbständig und in kurzer Zeit erledigen. Daher ist Fräsen bei uns sehr zentral geworden, es ist das Wichtigste in der digitalen Dentalwelt. Wir könnten uns ein Zahntechnikeralltag ohne Fräsmaschine kaum noch vorstellen. Wir sind zwar ein Kleinlabor, aber die PrograMill PM7 läuft bei uns täglich. Bei rund 70 bis 80 Prozent unserer Arbeiten ist die PrograMill PM7 involviert.
Wie sind Sie eigentlich ins digitale Fräsen reingekommen?
Am Anfang haben wir Fräsaufgaben outgesourct. Doch dann haben wir erkannt, dass, wenn wir beim ganzen Prozess Einfluss nehmen können, wir mehr an Qualität und Individualität gewinnen, da wir die Maschinen und deren Zwischenschritte nach unserem Gutdünken individueller steuern können. So kommen wir verblüffend nah an das Endresultat. Und eine moderne Fräsmaschine wie die PrograMill PM7 kann die unterschiedlichsten Materialien in kürzester Zeit fräsen: von Wachs, über PMMA Kunststoffe, Keramik und Zirkon, bis zu Titan und Kobalt-Chrom-Legierungen.
Warum haben Sie sich ausgerechnet für die PrograMill PM7 von Ivoclar Digital entschieden? Welche Kriterien waren für Sie besonders entscheidend?
Wichtige Kriterien für den Kaufentscheid der PM7 waren nebst der Präzision, dass sie besonders pflegeleicht, einfach zu bedienen und „offen ist“, das heisst auch nicht Ivoclar Vivadent-Materialien verarbeitet werden können. Wir hatten schon vor der PM7 während rund drei Jahren eine Zenotec Select von Ivoclar Vivadent und konnten uns von dem einmaligen Support bei Ivoclar Digital überzeugen. Die ehrliche und offene Art, welche wir bei Ivoclar Vivadent und, speziell, bei dessen Vertreter Moritz Wenger vorfinden, schafft Vertrauen.
Was heisst «ehrlich und offen» konkret?
Bei Ivoclar Vivadent, respektive deren Herr Wenger, habe ich das Gefühl, dass sie einem nicht einfach etwas verkaufen wollen. Sollten Probleme auftreten, so lösen sie diese umgehend. Ich spüre, dass Herr Wenger möchte, dass ich zufrieden bin mit meiner PrograMill PM7. Das ist cool, das ist ein echter Partner für mich! Ivoclar Digital ist auch im Support überaus kompetent, gerade wenn man unter Druck ist und man jemanden haben muss, der einem hilft das Problem zu lösen.
Welche praktischen Erfahrungen haben Sie in den drei Jahren mit der PrograMill PM7 gemacht?
Gegenüber der Zenotec Select ist die PM7 auf allen Ebenen eine eindeutige Verbesserung. Vom Fräsprozess her, von der Präzision, vom Handling und sie ist, dies ist wirklich speziell, sehr pflegeleicht. Ich kann ein Material nach dem anderen fräsen, ohne dass eine grosse Reinigung nötig wäre, denn das Gerät macht es selber. Es macht Spass mit der PrograMill PM7 zu arbeiten.
Welches Einsparungspotential bietet ein Gerät wie die PrograMill PM7?
Zeitintensive Arbeitsprozesse können von der PrograMill PM7 übernommen werden, so dass für Details und individuellen Finish dem Zahntechniker mehr Zeit bleibt. Irgendwie habe ich auch verstanden, dass die Digitalisierung nicht mehr aufzuhalten ist – so wie es andere Branchen auch schon erlebt haben. Da muss man mitmachen, und plötzlich entdeckt man Vorgehensweisen und Lösungen, an die man vorher vielleicht gar nicht gedacht hatte. Gut, man braucht ein innovatives Denken. Ich denke, es bringt nichts in eine Maschine zu investieren, um danach alles wie zuvor zu machen.
Wie sind Ihre Mitarbeiter mit der PrograMill PM7 klargekommen?
Mitarbeiter, welche bis vor kurzem kaum PC-Kenntnis hatten, fanden sich in dem System erstaunlich schnell zurecht und führen eigenhändig, vom Scan über die digitale Konstruktion bis zum endgültigen Fräsprodukt alles selbständig und souverän durch. Ich denke der Spagat in die Zukunft ist, wie es uns Ivoclar Vivadent anbietet, durchaus lern- und machbar.
Die Informatik, die Geräte und der digitale Workflow sind am Puls der Zeit. Welchen Trend sehen Sie bei den Materialien? Zirkon zum Beispiel?
Ich bin kein Prophet! Jedoch eines weiss ich: Zirkon ist nicht Zukunft, Zirkon ist Gegenwart, unser realer Alltag! Zirkon hat bei uns die klassische Verbund-Metallkeramik nahezu vollständig und ohne jede Einbusse abgelöst. Doch ohne CAD-CAM und der PrograMill PM7 lässt sich aus dem Material nicht das Beste herausholen.
Mülchi + Lanz AG Dental-Labor, Bern
www.muelchi-lanz.ch