Herr Uebersax, was war der Auslöser für die Integration von Dental Axess AG in die Mikrona Group?
Um das „Warum“ zu verstehen, lohnt sich ein Blick zurück: Dental Axess wurde 2011 in Australien gegründet – mit dem Ziel, digitale Lösungen in der Zahnmedizin nutzbar zu machen. 2015 haben wir den Hauptsitz in die Schweiz verlegt, um das erfolgreiche Konzept auch hier weiterzuführen. Von Anfang an wollten wir mehr als nur Produkte vertreiben – unser Anspruch war es, komplette digitale Workflows zu etablieren und dabei auch eigene Softwarelösungen zu entwickeln. Für solche Entwicklungen braucht es jedoch entsprechende Ressourcen – sowohl personell als auch finanziell. In diesem Zusammenhang haben wir die Gespräche mit der Mikrona Group gesucht.
Wie kam es konkret zu dieser Verbindung mit der Mikrona Group?
Ich hatte schon länger eine Visitenkarte der Healthcare Holding – zu der auch die Mikrona Group gehört. Als wir uns entschieden haben, neue strategische Wege zu prüfen, habe ich aktiv das Gespräch gesucht. In den ersten Treffen mit Fabio Fagagnini wurde schnell klar, dass es inhaltlich wie menschlich sehr gut passt. Besonders überzeugend waren die gemeinsamen Werte und die vielen Synergien, die sich in unseren Bereichen ergeben. So entstand die Idee, die Dental Axess AG in die Gruppe zu integrieren.
Sie sind vor zehn Jahren gestartet und hatten sicherlich verschiedene Erwartungen an die Entwicklung des digitalen Workflows. Wie hat sich das aus Ihrer Sicht entwickelt?
Ehrlich gesagt: langsamer, als wir anfangs erwartet hatten. Der Einstieg in die digitale Zahnmedizin war vor einigen Jahren noch erklärungsbedürftig. Gerade zu Beginn war es eine Herausforderung, den Mehrwert digitaler Technologien zu vermitteln. Es war durchaus üblich, dass ich mehrfach in eine Praxis oder ein Labor gefahren bin, um die ersten Scans gemeinsam mit dem Team zu machen. Heute ist das ganz anders – der Markt hat sich stark verändert. Digitale Abformung ist mittlerweile weit verbreitet, und die Vorteile sprechen für sich.
Wo setzen Sie an, um zu erklären, dass allein die digitalen Daten noch keinen vollständigen digitalen Workflow ausmachen und dass sich möglicherweise auch die Arbeitsweise des Personals verändern muss?
Ein häufiger Irrtum ist, dass ein einzelner digitaler Schritt – wie etwa ein Intraoralscan – bereits einen vollständigen digitalen Workflow darstellt. In Wahrheit geht es um viel mehr: Die digitale Arbeitsweise muss in den gesamten Praxis- oder Laborprozess integriert werden. Das betrifft nicht nur Technologien, sondern auch Abläufe und Schulungen des Teams. Genau hier setzen wir an: mit Beratung, Schulung und aufeinander abgestimmte Lösungen.
Was unterscheidet Dental Axess von anderen Anbietern in der Schweiz?
Unser Fokus liegt ganz klar auf digitalen Workflows – und das seit der ersten Stunde. Dieses spezialisierte Know-how spiegelt sich in der gesamten Organisation wider. Wir bieten ein umfassendes Portfolio, das von der Beratung über die Auswahl passender Hard- und Software bis hin zur Integration und Schulung reicht. Gleichzeitig achten wir auf faire, wettbewerbsfähige Preise und legen grossen Wert auf persönlichen Service. Ich bin überzeugt: Diese Kombination aus Spezialisierung, Kundennähe und technischer Kompetenz macht den Unterschied.
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