Im Gespräch mit Dr. Andreas Fuchs-Martschitz und Dr. Robert Bauder
der Praxisgemeinschaft Caredent in Kitzbühel.
Von Anbeginn an verfolgte Dr. Andreas Fuchs-Martschitz, Implantologe und Spezialist für Parodontologie (er ist derzeit Generalsekretär der ÖGP) das Ziel, alle zahnärztlichen Indikationen anzubieten, da es an seinem Standort Kitzbühel keine Spezialisten gab und gibt. Um diese breite Basis im Sinne einer bestmöglichen Patientenbetreuung gewährleisten zu können, strebte er nach der Praxisgründung 1985 eine Praxisgemeinschaft an, die 1999 durch den Eintritt des ästhetikorientierten Allrounders und Implantologen Dr. Robert Bauder realisiert werden konnte.
So bieten beide ihren Patienten, welche die Praxis großräumig bis aus dem Ausland kommend frequentieren, nicht nur Ambiente, Praxisöffnungszeiten ohne Urlaubssperre und freie Arztwahl, sondern auch ein breites fachliches Spektrum: In erster Priorität der ästhetischen und minimalinvasiven Zahnmedizin verpflichtet, werden neben den üblichen zahnerhaltenden und restaurativen Indikationen Schwerpunkte der navigierten Implantologie, Oralchirurgie, Parodontologie, KFO (beide sind zertifizierte INVISALIGN-Anwender) und nicht zuletzt der Prophylaxe gesetzt.
Umfassende und komfortable Behandlung
Das umfassende, prophylaxeorientierte Behandlunsspektrum der Praxisgemeinschaft bietet alle wesentlichen Aspekte der modernen Zahnmedizin. Schwerpunkte bilden Ästhetik, Parodontologie und Implantologie sowie High-Tech Verfahren, die in all diesen Gebieten neue Möglichkeiten eröffnen. So gehören beispielsweise das breite Spektrum der CEREC-Anwendungen, die 3D-Comuternavigierte Implantologie und Invisalign seit vielen Jahren zum festen Bestandteil des Praxisalltages.
Hohe Betreuungs- und Servicequalität sowie ein seit 2001 durchgehend ISO-zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem, das auch höchste Hygiene- und Dokumentationsstandards beinhaltet, sind weitere wichtige Bausteine des nachhaltigen Praxiserfolges. Komfortable Behandlungsoptionen wie Lachgassedierung oder Analgosedierung bzw. ITN sowie ganzheitsmedizinische Aspekte ergänzen das Spektrum.
Sehr früh erfolgte bereits 1992 die Entscheidung, kein Amalgam zu verarbeiten, was gleichzeitig zur Zurücklegung der Kassen führte. Für die konsequente Metallfreiheit und auch aus ästhetischen Gründen werden unter anderem auch Keramikimplantate angeboten. Die Wechselbeziehungen des Kiefers zum Organismus erhalten in der Praxis einen hohen Stellenwert, daher wird die Neuraltherapie angeboten, weil sie zur Differenzialdiagnose eine ideale Ergänzung darstellt. Ebenso wird eine Kooperation mit ganzheitsmedizinisch orientierten Allgemeinmedizinern (z.B. zur Amalgamausleitung) gepflegt.
Dr. Bauder ist diplomierter Akupunkteur der Europäischen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin.
Technologieaffinität
Dr. Fuchs-Martschitz ist als besonders technikaffin bekannt – für ihn ist wichtig, technologisch am letzten Stand zu sein. Er verschließt sich neuen Trends nicht und sieht sich neue Entwicklungen immer sehr genau an. So hat er sich sehr früh mit der CAD/CAM-Technologie befasst, die er bereits 1992 in seiner Praxis eingeführt hat (CEREC). Er ist auch Gründungspräsident der „Österreichischen Gesellschaft für computerunterstützte Zahnheilkunde“ ÖGCZ, die er bis in das Jahr 2000 als Präsident führte, bevor er diese Funktion an Prof. Dr. Gerwin Arnetzl übergab, mit dem ihn eine enge Freundschaft verbindet. Derzeit ist er Vizepräsident der ÖGCZ. Seit 2011 ist er auch zertifizierter CEREC-Trainer.
Auch für Dr. Bauder gilt: Computergestützte Verfahren wie CEREC sind auch für ihn state of the art und die DVT sieht er als unverzichtbares diagnostisches Instrument sowie essenzielle Basis für die Implantatplanung und navigierte Implantologie.
Die Liste ihrer Fortbildungsdiplome, Fachmitgliedschaften, Referenten- und Autorentätigkeiten sprengt hier den Rahmen, ein Blick auf ihre Homepage gibt Auskunft. Beide sind aber auch Biomet3i Platinumanwender, und in diesem Zusammenhang hält Dr. Fuchs-Martschitz Vorträge über die Einbindung des BellaTek® Encode® Abformsystems von Biomet 3i in den CEREC Work-Flow.
dental journal hat mit beiden über die technologischen Entwicklungen in der Zahnmedizin und deren praktische Anwendung gesprochen.
Herr Dr. Fuchs-Martschitz, Sie sind Anwender des CEREC-Systems von der ersten Stunde an. Wie sehen Sie heute das Leistungsspektrum von CEREC?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Die Entwicklung von CEREC ist unglaublich und das Potenzial ist noch lange nicht ausgereizt. Nach der Verschmelzung der DVT mit der CAD/CAM-Technik sehen wir gerade jetzt Entwicklungen wie den virtuellen Artikulator. Die Passgenauigkeit dieses CAD/CAM-Verfahrens ist hochpräzise und wir nützen einen großen Teil des heute verfügbaren Leistungsspektrums – ob Provisorien oder definitive Versorgungen, Implantatkronen mit der e.max-LiSi2 Keramik von Ivoclar oder mehr. Und CEREC hält die Wertschöpfung in der Praxis.“
„Die Entwicklung von CAD/CAM ist unglaublich und das Potenzial ist noch lange nicht ausgereizt. Vieles an einfacheren Arbeiten wird dadurch zukünftig in der Praxis hergestellt.„
Dr. Bauder: „Abgesehen davon können wir den Patienten in 2 bis 2,5 Stunden definitiv versorgen. Der Patient, der extra von weit her kommt, weiß das sehr zu schätzen.“
Dr. Fuchs-Martschitz: „Wir machen ca. 90% der Einzelkronen einzeitig chairside mit e.max. Die Genauigkeit ist der herkömmlich gefertigten Krone überlegen, vorausgesetzt ist eine korrekte Präparation. Die Hauptindikation betrifft Seitenzahnkronen (70-80%).
Im Frontzahnbereich mache ich auch CEREC Kronen bei Patienten, die ästhetisch keinen Top-Anspruch verlangen, wobei gerade mit e.max und mit der Maltechnik auch in der Front sehr schöne Arbeiten möglich sind. Das geht sehr schnell: wir sind in max. 2,5 Stunden inklusive Brennvorgang damit fertig.“
„Es ändert sich das Berufsbild des Zahntechnikers, der mehr Zeit am Computer verbringen wird.„
Wer macht die Maltechnik, der Techniker oder die Assistentin?
Dr. Bauder: „Wir veredeln die Arbeiten selbst. Es macht uns einfach Spaß und kostet etwa 5 Minuten inklusive dem Glasieren. Und es ist einfacher als viele glauben. Ich kann nur jedem raten, die Maltechnik zu probieren oder sich schulen zu lassen.“
Macht das und generell CAD/CAM in der Praxis den Techniker obsolet?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Keinesfalls! Es ändert sich allerdings das Berufsbild des Zahntechnikers, der immer mehr Zeit am Computer verbringen wird. Vieles an einfacheren Arbeiten wird durch CAD/CAM in der Praxis hergestellt, aber bei komplexen prothetischen Arbeiten, speziell der Implantatprothetik, ist die innige Zusammenarbeit mit dem Techniker mehr denn je gefordert.“
„Bei komplexen prothetischen Arbeiten ist die innige Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Techniker mehr denn je gefordert.„
Wohin geht der digitale Weg?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Wir haben heute eine große Palette digitaler Möglichkeiten, die wir indikationsbezogen einsetzen. Die Chairside-Methode wird sich noch viel stärker durchsetzen, Leistungen werden immer mehr und breiter über Portale wie CEREC Connect angeboten und neue CEREC-Verknüpfungen mit Lösungen von Implantatherstellern wie Biomet 3i mit ihrem BellaTec Encode-System werden uns neue Möglichkeiten eröffnen.“
Was ist Encode?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Encode ist als Healing-Abutment mit Codierung eine interessante Form der prothetischen Versorgung. Eine große Stärke des Systems ist, wenn Praxen viele Zuweiser haben. Encode wird schon beim Implantieren eingesetzt. Ich biete dem Zuweiser damit die einfache Möglichkeit, einen analogen Abdruck ohne Abformpfosten zu machen. Der Abdruck geht zu Biomet 3i nach Valencia, dort wird er gescannt und mit Robocast das Modell erstellt.
Mache ich einen digitalen Intraoralabdruck, erkennt der Scanner, um welches Implantat es sich handelt (Typ, Länge, Durchmesser) und in welcher Höhe es im Knochen sitzt. Auf Basis dieses Datensatzes wird in Valencia das individuelle Abutment konstruiert und nach meiner Freigabe innerhalb von zwei Tagen gefertigt und zurückgesendet.
Bei Zirkon-Abutments verwende ich übrigens keinen Metallträger mehr, sie werden direkt mit einer speziellen Goldschraube befestigt.“
„Zirkon-Abutments funktionieren auch ohne Titanbasis – wenn die Befestigungsmethode stimmt.„
Ein Keramik-Abutment ohne Titanbasis? Wie sieht es mit der Bruchgefahr aus?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Mit einer einzigen Ausnahme, die allerdings mein Fehler war, hatte ich bisher keinerlei Brüche“.
Keramik-Abutments ohne Titanbasen – wäre da nicht der nächste logische Schritt das Keramik-Implantat?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Das Keramikimplantat wird das Titanimplantat nicht ablösen, es wird immer eine Ergänzung sein. Die Oberflächenbeschaffenheit von Keramikimplantaten hat Fortschritte gemacht und man versucht, sie an jene von Titanimplantaten anzugleichen. Ihre Vorteile sind die konsequente Ästhetik und der Umstand der Metallfreiheit, die bei manchen Patienten Sinn macht, wenn man an die Materialverträglichkeit denkt. Besonders faszinierend bei Zirkonoxid-Implantaten ist aber das Weichgewebsverhalten.“
„Das Keramikimplantat wird das Titanimplantat nicht ablösen, aber es fasziniert beim Weichgewebsverhalten.„
Dr. Bauder: „Die Keramik ist sehr gewebefreundlich: Der Gingivalrand ist nach der initalen Remodelling-Phase stabil. Wir haben keine Gap-Problematik, da das Implantat einteilig ist oder das Abutment eingeklebt wird und die Gefahr einer Periimplantitis nochmals geringer wird.
Bezüglich der Osseointegration muss man sagen, dass wir noch nicht ausreichend über Langzeiterfahrungen verfügen. Die derzeit vorhandenen Studien zeigen geringe Vorteile des Titanimplantates, ich gehe aber davon aus, dass sich das durch die Entwicklungsschritte bei den Keramikoberflächen mit der Zeit angleichen wird. Wir haben auch jetzt schon gute Erfahrungen mit Keramikimplantaten seit 2005, obwohl festzustellen ist, dass das Handling insgesamt erheblich umständlicher und aufwändiger ist.“
Wie schätzen Sie die monolithische Abutmentkrone ein?
Dr. Bauder: „Hier stellt sich die Frage Abutment plus Krone oder die Abutmentkrone, die, vollanatomisch gefräst, als monolithischer e.max-Block mit einer Titanbasis verklebt direkt auf das Implantat geschraubt wird. Dabei wird auf das Implantat ein vorgefertigter Scanbody geschraubt und dann digital der optische Intraoral-Abdruck gemacht. In der CEREC-Software hat man die Wahl, Abutment und Krone separat zu konstruieren oder die Abutmentkrone in einem Stück. Diese, aus einem e.max CAD-Block geschliffen, benötigt im Gegensatz zu Zirkon, das ja gesintert werden müsste, nur einen kurzen Brennvorgang. Man könnte somit bei Sofortbelastung chairside einzeitig das Implantat inserieren und definitiv versorgen.
Ist keine Sofortbelastung indiziert, wird entweder nur eine provisorische Krone außer Okklusion oder die Krone ohne Kontaktpunkte konstruiert und nach Osseointegration ein okklusales Veneer gelegt. Somit wäre dem Grundsatz „one Abutment, one time“ genüge getan.
Es gibt hier verschiedene Vorgehensweisen, die im Einzelfall auf die Situation abgestimmt zum Einsatz kommen.
Eine weitere interessante Möglichkeit bietet CEREC für das Planen und Herstellen von sogenannten „Copy-Abutments“. Hier geht es um das exakte Übernehmen und Erhalten der präoperativen gingivalen Ausgangssituation für die ästhetisch anspruchsvolle Sofortimplantation.
„Die monolithische Abutmentkrone hat Potenzial für die einzeitige Chairside-Versorgung – und mehr„
Zur 3D Diagnostik: Was bringt sie Ihnen?
Dr. Bauder: „Wir haben mit Einführung unseres DVT´s einen Riesensprung nach vorne gemacht. Ohne hauseigene 3D Diagnostik kann ich mir meine Arbeit nicht mehr vorstellen, gerade für die sichere Befundung und Planung muss man die Situation dreidimensional erfassen können. Man muss nicht wie beim CT auf das Ergebnis warten, sondern hat sofort die Möglichkeit, die gewünschten Implantatpositionen zu simulieren und erhält schnell einen Überblick, was möglich ist und wo es Probleme geben könnte. Ich kann daher auch den Patienten wesentlich besser, anschaulicher und vor allem sofort beraten. Das ist ein riesiger Vorteil.“
„Gerade für die sichere Befundung und Planung muss man die Situation dreidimensional erfassen können.„
Welche digitalen Verfahren setzen Sie in Verbindung mit der DVT ein?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Wir verwenden heute die Galaxis/Galileos Planungssoftware für die Patientenaufklärung. Ich plane schon im Gespräch für den Patienten sichtbar und nachvollziehbar das eine oder andere Implantat ein, besonders bei einfachen Fällen. Ich kann besprechen, ob ein Einzelzahnimplantat möglich ist und gehe gedanklich bereits das Operationsprotokoll durch.“
Nun bietet SICAT auch die Herstellung von Bohrschablonen in Verbindung mit der 3D-DVT an. Nutzen Sie diese?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Wir machen sehr viele SICAT Schienen, hier gibt es zwei Wege, den digital-analogen oder den rein digitalen Weg. Der digitale Weg am Beispiel einer Seitenzahn-Implantatversorgung: Ich mache einen Full-Arch-Intraoralscan, dafür ist die neue CEREC-Omnicam ideal. Dann konstruiere ich die Kronen. Diese Daten werden mit dem Bild gematcht und ich kann mit der Implantatplanung beginnen. Ich sehe genau, wo die virtuellen Zähne sind und kann nun meine chirurgische Planung unter Berücksichtigung der prothetischen Erfordernisse machen.
„Die Verknüpfung von CAD/CM-Daten mit der 3D-DVT hat uns einen großen Schritt nach vorne gebracht:
Ich kann meine chirurgische Planung auf prothetische Erfordernisse abstimmen.„
Dies auch unter dem Aspekt, das Knochenangebot optimal auszunutzen, z.B. eine Implantat-Positionierung in das Kieferhöhlenseptum. Man spart so eventuell das Augmentieren – das geht nur mit einer 3D Darstellung. Andererseits kann ich genau erfassen, ob ich vielleicht auf individualisierte Abutments verzichten kann. Ist die Implantatposition definiert, sende ich den Datensatz an SICAT und erhalte in kürzester Zeit die Bohrschablone. Mit einer Toleranz von 0,5 mm an der Implantatspitze ist die Präzision auch sehr zufriedenstellend.“
Auch das SICAT OPTIGUIDE Verfahren basiert auf 3D-Röntgendaten. Was können Sie uns dazu berichten?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Dieses Verfahren eignet sich zur Schablonenherstellung auf Basis eines Röntgenscans mit einem beliebigen CT oder DVT-System. Röntgenschablonen oder sonstige Referenzmarker sind hier nicht notwendig. Mit CEREC gelingt das sehr elegant. Der optische CEREC-Abdruck wird in SICAT Implant mit dem entsprechenden DVT 3D-Röntgenscan fusioniert und die Implantatplanung kann beginnen.
Die Bestellung der OPTIGUIDE Bohrschablone erfolgt per Mausklick direkt in SICAT Implant und man erhält sie mit Pilothülsen, generischem Hülse-in-Hülse-System oder komplett geführt mit Außenhülsen verschiedener chirurgischer Systeme inklusive einem Genauigkeitsprotokoll.“
Sirona hat mit CEREC Guide ein Verfahren zur Inhouse-Fertigung von Bohrschablonen herausgebracht. Wenden Sie auch dieses an?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Ja. Für kleine Versorgungen wie eine Schaltlücke können wir mit CEREC Guide eine Bohrschablone sehr einfach selbst herstellen. Ein thermoplastisches Material wird über die Schaltlücke gelegt und ein Referenzkörper eingesetzt. Die so entstandene Scanschablone wird im Mund des Patienten positioniert und eine 3D Röntgenaufnahme gemacht. In der Galaxis Software von Sirona werden CEREC und DVT-Daten zusammengeführt und die Implantatposition geplant. Auf Basis dieser Planungsdaten wird mit CEREC der Bohrkörper ausgeschliffen und anstelle des Referenzkörpers in die Scanschablone eingesetzt. Damit ist die Bohrschablone fertig und ich kann geführt implantieren.“
Sie setzen auch das NAVIGATOR Guided System von Biomet 3i ein?
Dr. Fuchs-Martschitz: „Ja. Das NAVIGATOR-System von 3i ist ein Instrumentensatz, der alle notwendigen Komponenten für die vollnavigierte Implantation enthält. Sie werden nach einem Bohrprotokoll verwendet, das man mit der Bohrschablone von SICAT geliefert bekommt.
Wir haben viel Erfahrung damit gesammelt und hier sehe ich einen enormen Nutzen für den Patienten. Die OP Zeit reduziert sich drastisch, ich muss nicht messen, schneiden, abpräparieren, zunähen, muss nicht die Position mühsam suchen. Wir stanzen und gehen nach dem Protokoll vor, der Patient ist mit 6 Implantaten in ¾ Stunden fertig und im Normalfall schmerzfrei. Das Thema Implantat ist kein Angstthema mehr, der Patient hat ein minimales Operationstrauma.“
„Der Patient ist mit 6 Implantaten in ¾ Stunden fertig und im Normalfall schmerzfrei.„
Sie versuchen also, minimalinvasiv vorzugehen…
Dr. Bauder: „Ja, wir arbeiten so minimal wie möglich, so invasiv wie nötig. Wir machen seit über 12 Jahren den internen Sinuslift, sei es mit der klassischen „Summers-Methode“ oder den Piezo-Chirurgischen Intralift. Beides sind nach unserer Erfahrung sehr erfolgreiche und wenig invasive Verfahren, die – von wenigen Implantatverlusten durch unzureichendes Knochenangebot abgesehen – nie Probleme bereiten.
„Wir arbeiten so minimal wie möglich, so invasiv wie nötig. Unsere Patienten wollen nicht tagelang mit geschwollenem Gesicht herumlaufen.„
Wir wollen eben nicht, dass der Patient nach einem lateralen offenen Sinuslift evtl. tagelang mit geschwollenem Gesicht und Schmerzen konfrontiert ist. Er ist in der Regel am nächsten Tag ohne Medikation schmerzfrei und wir haben die Augmentation nur dort, wo wir sie auch benötigen. Den lateralen Zugang wählen wir nur, wenn großvolumig augmentiert werden muss. Doch dank genauer präoperativer 3D-Diagnostik und kurzer Implantate ist das nur äußerst selten nötig.
Wie schätzen Sie Kurzimplantate zur Vermeidung der Augmentation ein?
Dr. Bauder: „Wir setzen gerne Kurzimplantate ein, so hat Biomet 3i Varianten mit 5 und 6 mm Länge im Programm, die sehr gut funktionieren und uns so manche Augmentation ersparen.“
„Dank genauer präoperativer 3D-Diagnostik und kurzer Implantate ersparen wir den Patienten so manche Augmentation.„
Wo sind die Limits?
Dr. Bauder: „Im Sinus vertikal ca. 3mm Knochen und ein Augmentat, um ca- 8-10 m zu erreichen. Geschlossene Hohlräume durch eine vorsichtig abgehobene Sinusschleimhat werden auch ohne Knochenersatzmaterial ossifiziert, wenn sie mit Blut gefüllt sind. Beim Intralift setzen wir auch gerne grobkörniges Knochenersatz-Material ein, weil damit die knöcherne Durchwachsung besser erfolgt.“
Meine Herren, vielen Dank für das Gespräch!