2002 schloss Lars Heidenreich sein Studium der Zahnheilkunde an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg ab, wobei er bei der damaligen Berufswahl wie auch bei der nachfolgenden Ausübung seiner Profession einen etwas ungewöhnlichen Weg gegangen ist. Denn Heidenreich erkannte während seines Militärdienstes bei der Deutschen Bundeswehr, dass er – wie sein Vater schon – Zahnarzt werden wollte, also ließ er sich für den entsprechenden Zeitraum beurlauben und kehrte als Stabsarzt zur Bundeswehr zurück, wo er sich während 17 Jahren um seine Patienten kümmerte – und zwar um solche in Uniform, aber auch um Zivilpersonen. Insgesamt drei Mal war Dr. Lars Heidenreich mit den KFOR-Truppen im Kosovo, wo er Militärpersonal aus sechzehn verschiedenen Nationen auf seinem Behandlungsstuhl hatte, sowie lokale Mitarbeiter wie etwa Dolmetscher oder Verwaltungsangestellte. «Da nicht immer ein Übersetzer anwesend sein konnte, musste ich mich mit meinen Patienten non-verbal austauschen. Dabei habe ich gelernt, wie wichtig es ist, ihnen die Behandlung zu erklären und darauf vorzubereiten, was auf sie zukommt.» sagt Dr. Heidenreich gegenüber dem Dental Journal Austria, und ergänzt: «Ein großer Teil meiner Zahnheilkunde findet auf psychologischer Ebene statt.»
Ungewöhnliche Kompetenzen-Kombination
Über die Jahre entdeckte Dr. Lars Heidenreich sein Interesse an der oralen Chirurgie und bildete sich entsprechend in diesem Kompetenzbereich weiter. So absolvierte er eine vertiefende Ausbildung in der Praxisklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Dr. Wiens/DDr. Martens in Garmisch-Partenkirchen und ist heute Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Während seiner Jahre als Oberstabsarzt behandelte Heidenreich immer wieder in Deutschland stationierte US-Soldaten. Da die meisten von ihnen mit Familie im Auslandeinsatz sind, fanden auch die Angehörigen – allen voran die „kids“ – in ihm ihren Behandler. Die Kleinsten und die jüngeren Patienten liegen Lars Heidenreich, so kommentiert er im Gespräch, seit Beginn seiner Berufslaufbahn am Herzen. Nur logisch also, dass er die Zusatzausbildung zum Zahnarzt für Kinder- und Jugendzahnheilkunde an der Europäischen Akademie für zahnärztliche Fort- und Weiterbildung (EAZF) in München absolvierte. „Kinder kommunizieren ehrlich und direkt.“ erklärt Lars Heidenreich, selbst Vater von drei Jungs.
Wahlheimat Tirol
Mit den drei Buben und seiner Gattin lebt Lars Heidenreich im Stubaital. Nach Innsbruck gekommen ist er bereits 2004 – der Liebe wegen. Lange ist er von Innsbruck nach Garmisch-Partenkirchen zur Arbeit gependelt, bis er sich 2012 dazu entschied, den Dienst zu quittieren und in ganz Tirol Vertretungen zu übernehmen. Mit der Zeit reifte der Wunsch nach einer eigenen Ordination, zumal ihn das kreative, handwerkliche und selbstständige Arbeiten immer noch gefällt wie am ersten Tag. „Selbst nach zwanzig Berufsjahren gibt es täglich neue Herausforderungen mit immer neuen Möglichkeiten.“, erklärt Heidenreich seinen Schritt zur eigenen Zahnarztpraxis, und sagt zum Dental Journal Austria: „Ein anderer hätte sich vielleicht gefragt, warum er sich dies mit 45 Jahren noch antun soll. Ich habe es als Chance gesehen, etwas Neues gestalten zu dürfen.“
Gemeinsam erfolgreich sein
Für Lars Heidenreich, der sich als Teamplayer versteht, ist es schon immer wichtig gewesen langfristig mit Partnern zusammen zu arbeiten. So verwendet er zum Beispiel seit zwanzig Jahren Implantate aus dem Hause Straumann. Und als er seinen Ansprechpartner bei Straumann nach einem kompetenten Berater für sein Zukunftsprojekt fragte, lautete die Antwort ganz klar: Florian Issig von Pluradent Austria. „Da ich für die kommenden zwanzig Jahre investieren würde, wollte ich jemanden, von dem ich weiß, dass eine Zusammenarbeit auch langfristig fruchtet. Dabei geht es nicht um fünf oder zehn Euro mehr oder weniger, denn am Ende des Tages geht es darum, mich auf meinen Partner verlassen zu können.“ erklärt Dr. Heidenreich seinen Entscheid. Im Gespräch mit dem Dental Journal Austria wiederholt er sein Credo der langfristigen Zusammenarbeit und erklärt seine Denkweise: „Gemeinsam erreichen wir viel mehr als die Summe unserer Einzelleistungen.“
Planung und Timeline als Schlüssel zum Erfolg
Also machten sich Lars Heidenreich und Florian Issig gemeinsam daran, im Atrium-Amras Gebäude, welches in Innsbruck als spezieller Bau bekannt ist, die Ordination in die Tat umzusetzen, und aus den vorhandenen 106 Quadratmetern das Maximum rauszuholen. Eine nicht einfache Herausforderung, die Dentalfachberater Florian Issig, dank seiner Erfahrung und einer minutiösen Projektplanung, gekonnt in Angriff nahm. „Eine präzise und für alle verbindliche Timeline ist allesentscheidend bei einem solchen Projekt“, erklärt Florian Issig, „zumal es so möglich ist, bei unerwartet auftauchenden Problemen einen kühlen Kopf und die Übersicht zu bewahren.“ Es mag sein, dass eine präzise Planung im Vorfeld etwas an Mehrkosten mit sich bringt, doch diese hat sich rasch amortisiert, wenn am vereinbarten Stichtag die ersten Patienten empfangen werden. „Man kann sich leicht ausrechnen, was man an einem Tag erwirtschaftet, beziehungsweise, was ein Tag Bauverzögerung zusätzlich kostet. “ kommentiert Heidenreich dieses Thema. Und obwohl Florian Issig mitten in der Bauphase an COVID-19 erkrankte, hielt er von Zuhause alle Fäden fest in der Hand, so dass Lars Heidenreich am vereinbarten Tag in seiner neuen, eigenen Ordination loslegen konnte.