Nachdem GC vor rund fünf Jahren bereits in Frankreich das eigene aus Japan übernommene Implantatsystem eingeführt hatte, war es nur ein logischer Schritt dieses auch in Österreich zu tun. Ein logischer Schritt zwar, aber kein einfacher.
Nun ist GC zwar eine bekannte und anerkannte Größe im Dentalbusiness, die sich durch hochqualitative, innovative und lösungsorientierte Produkte auszeichnet, aber reicht das für eine erfolgreiche Markteinführung eines komplexen Implantatsystems in einem stark umkämpften Markt aus? Dazu sprachen wir mit dem Geschäftsführer von GC Austria Ronald Dörflinger (RD) und Patrick Lang (PL), der sich operativ um den Marktaufbau kümmern wird.
dental journal: Mittlerweile gibt es niemanden mehr, der die am Markt befindlichen Implantatanbieter zählt. Was hat GC bewogen, so spät auf das Segment der Implantate zu setzen?
RD: Wer GC kennt, weiß, daß wir immer nur dann neu in Märkte eintreten, wenn wir neue Lösungen mitbringen. GC bekennt sich zu Qualität, Innovation und Serviceleistung auf höchstem Niveau und diese Eigenschaften finden Sie natürlich auch im Aadva System. Ein später Markteintritt hat nicht nur Nachteile: GC hat sich die Stärken am Markt bestehender Systeme im Detail angesehen, analysiert und im Aadva System zusammen mit vielen eigenen Innovationen übernommen.
dj: Wie paßt die Implantologie zum aktuellen Produktportfolio? Wie ist der Vertrieb organisiert?
RD: Zunächst ein paar Worte zum Unternehmen, das 2021 100 Jahre alt wird. GC ist ein traditionelles japanisches Familienunternehmen mit weltweit 2.500 Mitarbeitern, welches langfristig denkt – im Sinne von Qualitätssicherung und Sicherheit für den Anwender. Doch nun zu Aadva: Was ist dem Anwender bzw. dem Patienten wichtig? Zunächst einmal, daß das Implantat allen Qualitätskriterien entspricht, sich gut Osseo integriert und möglichst für alle unterschiedlichsten prothetischen Notwendigkeiten Lösungen parat hält. Wichtig sind hohe initiale Primärstabilität von minimum 35 Ncm um Stabilität gewährleisten zu können. Dies erreichen wir bei Aadva durch ein individuell angepasstes Bohrprotokoll dass auf unterschiedliche Knochenqualitäten abzielt. Der Vertrieb ist über die GC TEch Europe GmbH auf ein direktes Vertriebsmodell ausgelegt und wird somit auch klar von den von GC Europe über den Fachhandel vertriebenen Produkten im Bereich Praxis und Labor getrennt. Daher kümmert sich mit Patrick Lang (Sales Manager Austria) ein Vollprofi exklusiv um das Segment der Implantologie und das Aadva System.
dj: Bevor wir auf die Vorteile von Aadva zu sprechen kommen, was hat Sie als langjährigen Experten bewogen zusammen mit GC auf ein neues Implantatsystem zu setzen?
PL: Wie Sie schon sagen, bin ich seit Jahren als Experte für Implantatsysteme mit Verantwortung für Westösterreich unterwegs. Doch nun ergibt sich die Möglichkeit mit einem neuen, stark innovationsgetriebenen System den kompletten österreichischen Markt vom Start weg aufzubauen. Natürlich habe ich mir Aadva und seine Wettbewerbsvorteile vorher genau angeschaut und keine Bauchentscheidung getroffen.
dj: Die Implantologie ist zwar keine neue Technologie, dennoch sind die Anforderungen hoch, wenn man als Behandler langfristig stabile Ergebnisse erreichen will. Wie können Sie den Anwender unterstützen?
PL: Unsere Neukunden werden Schritt für Schritt an das Produktportfolio herangeführt. Dazu haben wir ein 3 Punkteprogramm ausgearbeitet: Einschulung auf das neue Sortiment, Übungen am Kunststoffkiefer und die persönliche Begleitung beim Eingriff am Patienten. Oder um es kurz zu sagen: Ohne Einschulung keine Produkte. Zusätzlich bieten wir auch neuen jungen Zahnärzten die Möglichkeit bei OPs über die Schulter zu sehn oder auch mit seinem Patienten zu diesen zu kommen.
dj: Dann kommen wir nochmals auf die Alleinstellungsmerkmale von Aadva zurück.Was macht GC anders?
PL: Im Prinzip hat Aadva vier herausragende Vorteile für den Behandler: 1. Es gibt – im Gegensatz zu anderen Produkten – ein flexibles Bohrprotokoll, das auf die unterschiedlichen Knochenqualitäten eingeht. 2. Um schnelleres und vor allem sicheres Arbeiten zu ermöglichen, kommt das Chirurgieset mit weniger Werkzeugen aus und ist 3. zusätzlich farbkodiert. Damit wird das Risiko ein falsches Werkzeug zu erwischen auf ein Minimum reduziert.
dj: Und der 4. Vorteil?
PL: Den 4. Vorteil hebe ich mir für die direkten Gespräche auf. Und er ist auf keinen Fall geringer als die, die ich Ihnen schon genannt habe.
dj: Wie ist das Sortiment gegliedert?
PL: Praxisorientiert und damit sehr nah am Anwender. Es gibt mit 3,3 / 4,0 / 5,0 mm genau 3 verschiedene Durchmesser und 4 Längen 8 / 10 / 12 / 14 mm. Zusätzlich hat der Zahnarzt die Wahl zwischen konischen (tapered) und parallen (standard) Formen. Zusätzlich bieten wir eine Vielzahl an Gingivaformern, da wir mit Aadva auch eine optimale Rot-Weiss Ästhetik erzielen wollen.
dj: Wie sieht es mit Studien aus?
PL: Es gibt im Moment 3-Jahresstudien, die vor allem deshalb interessant sind, weil ja der Knochenabbau in den ersten Jahren am stärksten ist und hier hat Aadva im direkten Vergleich mit anderen Systemen hervorragend abgeschnitten. D.h. sehr geringer Knochenabbau in den ersten Jahren nach Setzung des Implantates. Wer dazu detaillierte Informationen haben möchte, kann sich jederzeit an mich direkt wenden.
dj: GC bietet ja nun vom Scanner über die Implantate bis hin zum Fräsen nahezu eine komplette Produktpalette an. Wie offen ist das System?
PL: Zu 100%. Es gibt keine Einschränkungen. Wir arbeiten mit standardisierten SDL Dateien und uns ist es egal mit welchen Geräten und Programmen der Behandler arbeitet. Das gilt für den GC Aadva Scanner genauso wie für CAD Daten. Im Moment sind wir gerade damit beschäftigt Aadva allen gängigen Planungsprogrammen und Bibliotheken zur Verfügung zu stellen. Um eine hohe Produktqualität über den gesamten Wertschöpfungsprozess gewährleisten zu können, von der Planung über das Scannen, die Auswahl der Einzelteile bis hin zum Senden der Daten an das GC Fräszentrum in Belgien….
RD: ….und eines ist uns als GC dabei ganz, ganz wichtig: GC setzt auch in Zukunft stark auf den Zahntechniker als Partner des Zahnarztes. Die gefräßte Suprakonstruktion ist nicht final und ergeht daher immer an das Labor zurück da im Anschluss die Suprakonstruktionen unter verschiedenen vom Zahntechniker zu berücksichtigenden Punkten in Kooperation mit dem Zahnarzt fertiggestellt werden muss. Das wir hier auch entsprechende Verblendungsmaterialien anbieten ist ein weiteres positives Kriterium und schließt den Kreis zur allumfassenden Qualitätssicherung. Unser GC Tech Millingcenter fertigt ausschließlich hochwertige Suprakonstruktionen welche ein Labor mit im Labor vorzufindenden CADCAM Geräten Aufgrund der komplexen Konstruktionen gar nicht fräsen kann und steht daher auch hier nicht in Konkurenz zum Labor sondern als Partner sieht. Auch zukünftig.
Herzlichen Dank für dieses Gespräch.