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CADCAM-Spezialist Klaus Kopetzky: «Manchmal könnte man das Gefühl bekommen eine Krone falle aus dem 3D-Drucker, wie aus einem Kaugummiautomaten.»

Kostspielige Gerätschaften, geschlossene Systeme und nicht immer funktionierende Schnittstellen sind Gründe, weshalb es beim CAD/CAM immer wieder zu Unklarheiten und Problemen kommen kann. Genau hier bieten Klaus Kopetzky und sein sechsköpfiges Team fachkompetente Beratung und Support an.

Schon während seines Studiums der Zahnmedizin hat Klaus Kopetzky diverse IT-Projekte für Unternehmen wie IBM oder T-Systems abgewickelt, als Mitarbeiter einer Dentalfirma sammelte er bereits Mitte der 2000er-Jahre Erfahrungen mit dem Thema CAD/CAM. Zähne, Maschinen und Computer sind denn auch Klaus Kopetzkys Welt. Angetrieben von dieser Leidenschaft gründete er 2012 sein eigenes Handelsunternehmen, die «CADCAM Lösungen Klaus Kopetzky», die derzeit im 16. Wiener Bezirk zu Hause ist. Dank immer neuer Kunden und einem zunehmenden Produktportfolio wird es langsam eng, Kopetzky denkt über grössere Räumlichkeiten nach.

An wen wenden Sie sich mit Ihren Dienstleistungen?

Unsere Hauptzielgruppe sind ganz klar die Zahntechniker, das ist immer so gewesen. Mit dem Intraoral-Scanner kommen neuerdings auch immer mehr Zahnärzte dazu.

Ist Ihre Firma eigentlich eine Konkurrenz der Zahntechniklabors?

Nein, auf keinen Fall. Denn wir stellen keine fertigen Produkte her, sondern wir fräsen halbfertige Teile für jene Zahntechniker, welche die entsprechende Gerätschaft nicht haben. Eine Ordination beliefern wir nur, wenn diese einen Zahntechniker bei sich an Bord hat. Dieser bekommt dann von uns das nackte Gerüst. Einfach gesagt: Das was aus der Maschine herauskommt verschicken wir weiter. Aus diesem Grund habe ich die CADCAM Service als zweite Firma gegründet. Grundsätzlich ist es mir besonders wichtig, mit den Dingen, die ich im Handel vertreibe, auch täglich zu arbeiten und auf Herz und Nieren zu testen.

Klaus Kopetzky (links) bezeichnet seine Firmenräumlichkeiten auch als «Spielwiese», auf welcher Aufgaben und Abläufe eins-zu-eins durchgetestet werden können.

23Derzeit sprechen alle von den 3D-Druckern. Wie stehen Sie dazu?

Manchmal könnte man das Gefühl bekommen eine Krone falle aus dem 3D-Drucker wie aus einem Kaugummiautomaten. Doch das funktioniert ja so nicht. Wir beschäftigen uns schon sehr lange mit dem 3D-Druck und haben vor etwa sechs Jahren mit dem Filamentdruck angefangen. Aber auch ich war nicht davor gefeilt ins Fettnäpfchen zu treten.

Was haben Sie daraus gelernt?

Vieles wird als offenes System verkauft, ist es aber nicht. Niemand würde eine Fräsmaschine kaufen, wenn ich nur die Ronden von einem einzigen Hersteller verwenden könnte. Doch bei den 3D-Druckern machen es die meisten und kaufen geschlossene Systeme.

Gibt es auch offene 3D-Drucker?

Seit beinahe zwei Jahren vertreiben wir den 3D-Drucker von «Asiga». Das Gerät gefällt mir nicht nur wegen der Schnelligkeit, der Präzision und des fairen Preises, sondern weil es ein absolut offenes System ist.

Aber die 3D-Drucker sind schon die Zukunft in der Zahntechnik respektive Zahnmedizin?

Bei den Fräsmaschinen sehe ich die Entwicklung als abgeschlossen: fünf Achsen, Nass- und Trockenbearbeitung, viele Werkzeuge, starke Spindeln, mit denen ich jedes Material bearbeiten kann. Vielleicht noch nicht heute, aber doch in sehr naher Zukunft werden 3D-Drucker eine wichtige Rolle in der Produktionskette spielen. Die Geräte sind zwar sehr gut ausgereift, aber sicher noch nicht am Ende der Entwicklung.

Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf für die Zukunft?

Ich denke da zum Beispiel an die Verwendung von unterschiedlichen Materialien, die ich mischen möchte, oder an ein mehrschichtiges Drucken. In diesem Bereich wird sich was tun.

Wann macht, Ihrer Einschätzung der Einsatz einer Fräsmaschine Sinn?

Wenn ich zum Beispiel Zirkonkäppchen fräsen möchte und zwei Ronden im Monat verbrauchen kann, was etwa 40 Stellen entspricht, dann würde ich sagen, ist die Fräsmaschine die richtige Lösung. Allerdings muss man bedenken, dass ein ganzer Rattenschwanz wie etwa der Sinterofen dazu kommt. Ich würde sagen, dass es sich ab diesen zwei Ronden lohnt, vor allem wenn nebst der Hauptindikation zusätzliche Arbeiten dazukommen.

Und wann ein 3D-Drucker?

Die 3D-Drucker im Labor machen meiner Meinung dann Sinn, wenn die Kunden respektive Behandler intraoral abzuscannen – davor noch nicht. Man kann den 3D-Drucker zwar toll für Gerüstproben oder für die Visualisierung verwenden, als Hilfstool geht es jedenfalls schneller als das Fräsen. Bei zwei, drei Behandlern alleine lohnt es sich jedenfalls nicht. Aus diesem Grund unterstützen wir, wie bereits erwähnt, seit September als 3D-Druckzentrum die Zahntechniker. Da die Hälfte aller Zahnärzte und Zahntechniker in unserem Land sich in Wien und Umgebung befinden, können wir dank unseres grossen 4K-Druckers innert kürzester Zeit Aufträge erledigen. Bei unserem Superexpress-Service kann man das Modell noch am gleichen Tag bei uns abholen.

Sie boten, bis vor der Corona-Krise, auch Weiterbildungskurse an. Welches ist hier der Stand der Dinge?

Stimmt, das letzte Semester haben wir absagen müssen. Doch jetzt trauen wir uns wieder an die Schulungen. Das Wissen, das ich habe, gebe ich sehr gerne weiter an jene, die mit mir respektive meinen Supportburschen zusammenarbeiten wollen.

Was für Themen haben Sie geplant?

Wir decken diverse Themen aus unserem Kompetenzbereich ab. Etwa mit einem Hands-On-Workshop zu 3D-Scan und -Druck, einem Seminar zur CAM-Software oder zum Thema der Bohrschablonen. Dabei haben wir Einsteiger und Experten Interessantes im Kursangebot.

www.cadcam-print.at

 

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