Dienstag, Juli 16, 2024
StartMarketingMehr als nur Berufskleidung: Team-Outfit als Chance für Identifikation und Motivation

Mehr als nur Berufskleidung: Team-Outfit als Chance für Identifikation und Motivation

In letzter Zeit wird immer öfter über Leadership in der Zahnmedizin gesprochen, ein überaus wichtiges und komplexes Thema. Ein einfaches, jedoch durchaus wichtiges Element bei der Personalführung einer Ordination ist die Berufskleidung. Wie heißt es doch? Kleider machen Leute!

Dass in der Medizin und in den Zahnarztpraxen Berufskleidung verwendet wird, ist so selbstverständlich wie das Mundspülen nach der Behandlung. Doch in den Gewändern des Praxisteams steckt ein Potential, welches von vielen Ordinationsinhabern nicht immer voll ausgeschöpft wird.

Weiß als Hygienebeweis war gestern

Nicht nur die Odontologie als Wissenschaft entwickelt sich stetig weiter, auch die Wahrnehmung der Zahnmedizin in der Gesellschaft verändert sich laufend. So glaubt heute niemand mehr an die Halbgötter in Weiß, und auch die Auffassung, dass die Farbe Weiß ein Beweis für Reinlichkeit in der Medizin ist, stammt aus längst vergangenen Tagen. Sauberkeit und hohe Hygienestandards gelten heute als selbstverständlich und müssen nicht mehr auf diese Weise vor Augen geführt werden, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Unabhängig davon mag es zwar sein, dass Weiß als Designerfarbe beliebt ist, aber es handelt sich trotzdem um einen kühlen Farbton – unabhängig ob bei Möbeln, an den Wänden der Ordination oder eben bei der Kleidung des Praxisteams.

Die Beschaffung der Praxiskleidung sollt nicht als Ausgaben respektive Kosten angesehen, sondern als Investition in Praxismarketing (Außenauftritt der Ordination) und Leadership (Mitarbeitermotivation) verstanden werden. Im Bild: DDr. Andrea Kiss mit ihren Mitarbeiterinnen. (Ordination Frau DDr. Andrea Kiss/ Grinzinger Straße 149 A/1190 Wien)

Emotionen durch Farben

In den vergangenen Jahren ebenfalls stark verändert haben sich die Ansprüche der Patienten, der Großteil sieht sich nicht mehr als hilfesuchende Kranke, sondern als Kunden der Ordination, die entsprechend zuvorkommend behandelt werden wollen – erst recht, wenn es sich um Privatleistungen handelt. Heute gilt es diese Patienten nicht nur über die Qualität der zahnmedizinischen Behandlung von sich zu überzeugen, sondern durch deren persönliche Erfahrung – sprich „Brand Experience“ – an die eigene Zahnarztpraxis zu binden.

Farben spielen bei dieser subjektiven Patientenerfahrung eine vielmals unterschätzte Rolle, ist doch die unterschiedliche Wirkung etwa von kühlen und warmen Farbtönen auf das menschliche Unterbewusstsein unbestritten. Farben spielen somit nicht nur beim Logo oder der Inneneinrichtung einer Ordination eine Rolle, sondern auch bei der Kleidung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und genau aus diesem Grund arbeitet die italienische Firma Pastelli bei ihrer Berufskleidung für das medizinische Personal nicht nur an immer neuen Textilien und Schnitten, sondern auch an Farben und Farbkombinationen.

Identifikation…

Die Wahl des Praxisoutfittes ist eine gute Chance, um das Praxisteam beim Entscheidungsprozess aktiv einzubinden und so die Identifikation mit der Ordination zu steigern. Bild: Pastelli

Unterbewusste Emotionen durch die Berufskleidung werden nicht nur bei den Patienten hervorgerufen, auch beim Personal der Ordination spielen diese unterschwelligen Gefühle eine ernstzunehmende Rolle. Bequem arbeiten und die Sachen danach problemlos reinigen zu können, ist das eine, in den Spiegel zu schauen oder mit den Kolleginnen und Kollegen zusammen zu stehen und mit seinem Äußeren zufrieden zu sein, etwas ganz anderes. Selbstverständlich braucht es wesentlich mehr als nur ein gemeinsames Outfit um erfolgreich den Teamgeist zu fördern, doch die einheitliche Kleidung ist ein Puzzlestein, welches das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb sowie die Identifikation mit der Praxis fördert.

… und Motivation

Motivation im Arbeitsleben hat viel damit zu tun, wie stark sich die einzelne Person im Unternehmen einbringen kann und Entscheidungen mittragen darf. Viel wird in diesem Zusammenhang von „flachen Hierarchien“ gesprochen, doch in der Zahnmedizin sind diese bis zu einem bestimmen Grad einfach gegeben. Das bewusste Delegieren von Aufgaben, die nicht direkt mit dem medizinischen Eingriff am Patienten zu tun haben, ist hingegen eine Möglichkeit diese Identifikation und Motivation in der Ordination zu fördern. Und genau hier könnte die Praxiskleidung wieder ins Spiel kommen: Warum nicht, wenn man es nicht sowieso schon tut, die Entscheidung über Modelle, Schnitte und Farben den Mitarbeiterteam überlassen? Schließlich sind aus auch jene, die am meisten mit den Patienten in Kontakt stehen und oftmals ganz genau wissen, was diese Mögen und Schätzen, und was eben nicht.

Wie unterscheiden sich die Corporates?

Auch in der Zahnmedizin wird immer wieder von „CI/CD“ gesprochen. Dabei handelt es sich beinahe um das Gleiche – aber eben nur beinahe. Die Corporate Identity definiert die Werte und somit die Identität eines Unternehmens respektive einer Ordination. Grundlage hierfür ist eine klare erarbeitete Positionierung und Differenzierung, welche die charakteristischen Eigenschaften respektive die Essenz der Zahnarztpraxis und deren Leistungen genau beschreibt. Basierend auf der Corporate Identity handelt es sich beim Corporate Design um die visuelle Umsetzung der definierten Identität. Hierzu gehören das Logo oder die Inneneinrichtung, aber auch jeglicher Auftritt nach Außen, von der Website über die Visitenkarte bis hin zur Kleidung des Dentalteams. CI/CD sind Makulatur, wenn sie nicht von einer Unternehmenskultur (Corporate Culture) begleitet werden, die bewusst geplant und gezielt gefördert wird. Wie geht man miteinander um? Wie werden Konflikte gelöst? Spricht man, zum Beispiel, seine Patienten prinzipiell mit „Sie“ oder mit „Du“ an?

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Herr Sztachovic und sein Team – “Zahnwerk” Sztachovic GmbH, Süßenbrunner Str. 66V2/9, 1220 Wien
Daniel Izquierdo-Hänni
Daniel Izquierdo-Hänni
Der Schweizer Marketing- und Kommunikationsprofi Daniel Izquierdo-Hänni ist seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn auch journalistisch tätig, die Dentalbranche kennt er seit über fünfzehn Jahren bestens. Unter anderem gibt er seit über zehn Jahren Kurse zu den Themen Praxismarketing und Patientenkommunikation in der Zahnmedizin. Als Autor beim Dental Journal kann er seine beiden Kompetenzfelder ideal miteinander verbinden. Privat und beruflich pendelt er zwischen seiner ehemaligen Heimatstadt Basel und seinem Wohnort Valencia/Spanien hin und her.
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