Die „Wiener internationale Dentalmesse“, kurz WID, lud am Freitag den 25. und Samstag den 26. Mai 2018 unter schönsten Wetterbedingungen im Herzen Wiens zahnmedizinisches Fachpublikum ein.
Über 150 nationale und internationale Firmen präsentierten sich, um den Besuchern sowohl Ihre neuesten Werkstoffe, Materialien, medizinischen Geräte, Behandlungseinheiten als auch Verfahrenstechniken vorzustellen.
Zudem fanden informative Vorträge von angesehenen Referenten über zahnmedizinische und zahntechnische Themen im WID Forum 1 und 2 statt. Die Vorträge waren zwar kostenlos, jedoch war eine vorherige Anmeldung erforderlich. Das war durchaus sinnvoll, den viele der Vorträge waren ausgebucht.
Wie gewohnt war der Handel stark vertreten, allen voran Henry Schein und Pluradent. Neu dazugekommen ist Plandent als Nachkomme der ehemaligen NWD. Sie hatten gleich in ihrem CAD/CAM-Gepäck einen brandneuen 3D-Drucker, der besonders schnell und dabei auch noch sehr günstig sein soll. Auch bei Kulzer wird fleißig 3D-gedruckt, ebenso wir bei VOCO – hier sogar mit Österreichischem Know How.
Bei Ivoclar Vivadent wurde neben ihrer breiten Angebotspalette ein Schwerpunkt auf Ivoclar Digital gesetzt, da nun die neue CAD-CAM Generation vor ihrem eigentlichen Marktstart steht. Auch personell hat sich einiges getan: Wolfgang Schober entlastet als Country Manager Austria GF Gernot Schuller, dessen Verantwortungsbereich um einige Länder erweitert wurde.
Erstmalig präsentierte sich Dentsply Sirona in seiner gesamten neuen Angebotsbreite. Die Fusion von Dentsply (Marktführer Verbrauchsmaterialien) und Sirona (Marktführer bei Technologie und Ausstattung) macht Dentsply Sirona zu dem weltweit größten Hersteller von Dentalprodukten. Somit decke SD beinahe das gesamte Produktsortiment ab. Im Gespräch betonten die Vertreter von SD, dass es durch die Fusion nun möglich sei, den Zahnärzten eine bessere, schnellere und sicherere zahnmedizinische Versorgung anzubieten.
Den wohl „hippesten“ Stand hatte Straumann. Die Produktpräsentation fand auf der Ladefläche eines Freightliner-LKWs – dem König amerikanischer Highways – statt. Es wurde umfassend über neue Implantatsysteme sowie deren Abgrenzung zu anderen Herstellern berichtet.
Am mittelalterlichen Ustomed-Jahrmarkt gab es zwar keine Hexenverbrennungen, aber kostümierte Gestalten mit furchterregende Zangen, mit denen man auch erfolgreich quälen kann. Bei W&H blickte man nicht rosarot, dafür aber mit Brillen in ihrer grünen Hausfarbe auf den neuen Familienzuwachs: Osstell komplettiert das Implantmed zur Implantat-Festigkeitsprüfung und ist nun im Eigentum des Salzburger -High-Tech-Unternehmens.
Aber auch bei den kleineren Ständen gab es interessantes zu entdecken. BTI (Biotechnology Institute) gibt es nicht nur Implantate, sondern auch autologe Wachstumsfaktoren. VDW zeigte ihr umfassendes Endo-Konzept, EMS verkündete die „Guided Biofilm Therapy“ als Prophylaxe-Paradigmenwechsel, Curaprox betörte mit himmlischen Geschmäckern ihrer neuen „BE YOU“ Zahnpaste und Loser lässt ab sofort Interdentalbürsten vibrieren. Sie weisen durch ihr eingebautes Licht auch in arg verwinkelte Interdentalräume.
Die Firma RONVIG Dental widmete sich der Computer assistierten Lokalanästhesie, kurz CALAJECT. Dieses System soll eine Injektion „ohne“ Schmerz für den Patienten ermöglichen. Es ist für alle Arten der Lokalanästhesie geeignet. Durch die Messung des Injektionsdrucks wird das Lokalanästhetikum stets mit dem richtigen Druck injiziert. Die Gefahr einer zu schnellen Abgabe soll so verhindert werden und für den Patienten schmerzfrei sein.
Auch an den anderen Ständen wurden wir herzlich in Empfang genommen und umfassend informiert.
Und wenn die Messe gar zu anstrengend wurde, gab es bei „massagesessel.at“ Abhilfe. ihr Real Pro HOT STONE MASSAGESESSEL von Panasonic soll laut Hersteller die durch den Beruf bedingten Folgebeschwerden deutlich lindern und Entspannungen lösen. Laut eigener Angabe sei die Zahnärzteschaft der größte Abnehmer. Hilft sicher auch bei Messebesuchen.
Das diese heuer sehr üppig ausfielen, freut ODV-Präsident Dr. Gottfried Fuhrmann ganz besonders. Er bedankt sich bei den Besuchern für ihr reges Interesse und sieht sich in den Erneuerungsbestrebungen der WID wie dem Forum als zusätzliche Informationsquelle bestätigt.
Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Nico Rothenaicher und Niels Karberg verfasst.Sie studieren derzeit im letzten klinischen Jahr Zahnmedizin an der DPU in Krems und absolvieren parallel den Bachelorstudiengang zum Medizinjournalisten.