StartProphylaxeDas war die 3. Schweizerische Prophylaxetagung

Das war die 3. Schweizerische Prophylaxetagung

Bereits zum dritten Mal veranstaltete am 8. Juni 2018 die Stiftung für Klinische Forschung (SKF) zur Förderung der Oralen Gesundheit gemeinsam mit der SSO Liechtenstein und unter dem Patronat der SSP die Schweizerische Prophylaxetagung für den Zahnarzt und sein Prophylaxeteam. Und sie war ein grosser Erfolg.

Die Veranstaltungsreihe entstand auf Initiative von Prof. Niklaus P. Lang, dessen Ziel es ist, die Prävention stärker in der Zahnmedizin zu verankern. Der Erfolg gibt Ihm recht, gemeinsam mit Prof. Dr. Adrian Lussi führte er rund 420 Teilnehmer aus der Schweiz, Österreich und Deutschland in Schaan mit einer Reihe spannender Vorträge durch die Tagung.

Gleich nach der Begrüssung durch SSO Liechtenstein-Präsident Dr. Andreas Meier, Prof. Klaus Lang und Prof. Adrian Lussi verschaffte Prof. Patrick Schmidlin aus Zürich einen umfassenden Überblick über die Methoden und Hilfsmittel der Interdentalraumpflege. Welchen Einfluss hat die Form von Interdentalbürstchen auf die Reinigungsleistung, was kann die Schallzahnbürste – und wie sieht es mit der Akzeptanz der PZR in der Bevölkerung aus? Hier gab es die Antworten.

Fluoride – ein trockenes Thema? Nicht, wenn Prof. Adrian Lussi am Werk ist. In seiner typischen launigen Art machte er nicht nur deutlich, welche Bedeutung dieses besondere Salz für die Zahngesundheit hat, sondern auch, wie viele Dummheiten über eine Giftigkeit dieses Stoffes immer wieder verbreitet werden – wenngleich man die Zusammenhänge mit Fluorose kennen muss. Stichwort Dummheiten: Doramed, eine radioaktive Zahnpaste aus den 40ern, versprach „die Steigerung der Abwehrkräfte von Zahn u. Zahnfleisch. Die Zellen werden mit neuer Lebensenergie geladen (!), die Bakterien in ihrer zerstörenden Wirksamkeit gehemmt. Die unendlich kleinen Strahlenteilchen prallen auf das Zahnfleisch und massieren es.“
Lustig? Eher bedrückend, mit welchem Leichtsinn die Menschheit in die Irre geführt wurde.

Bedrückend auch der Vortrag von Dr. Klaus Neuhaus, Bern, über die Prophylaxe bei Behinderung. Das Schicksal der Betroffenen mit schwersten Krankheiten und die Verengung des Mundzuganges machen oft die Zahnpflege nahezu unmöglich.

Ein Schwerpunkt des Nachmittages war die Periimplantitis-Problematik. Prof. Klaus Lang befasste sich mit der Diagnose und Erscheinungsformen, Prof. Giovanni Salvi aus Bern beleuchtete Wege zur Vermeidung der Periimplantitis, so auch die frühzeitige Behandlung der Mukositis als leichter behandelbare Vorstufe der Periimplantitis.

Dr. Klaus-Dieter Bastendorf aus Eislingen, D, befasste sich mit der gesteuerten Biofilmentfernung und spannte den Bogen von der erstmaligen Nennung des Biofilms bereits im Jahre 1676 bis hin zu aktuellen Erkenntnissen – die „Guided Biofilm Therapy“ (GBT, EMS) vermeidet weitgehend den Einsatz der Kürette und damit auch das Problem der Überinstrumentierung. Einmal mehr verwies er auf die Problematik der Notwendigkeit des Umlernens, wenn neue Erkenntnisse dies erfordern – die GBT ist ein Beispiel dafür – ebenso wie das Wissen um die richtige Wahl des Pulvers bei subgingivalen Anwendungen der Pulverstrahl-Technologie. Hier ist noch viel Aufklärung nötig.

Dr. Christoph Ramseier, Bern lieferte neue Daten und Erkenntnisse zur erfolgreichen Raucherentwöhnung und informierte über den aktuellen Stand der E-zigarette und deren Derivaten.
Prof. Anton Sculean, Bern, zeigte chirurgische Wege zur Rezessionsdeckung und Dr. Jürg Schmid, Ilanz, beleuchtete die Prophylaxe von ihrer Ergebnisseite.

Eine gelungene Veranstaltung, die ihre Fortsetzung am 28. Juni 2019 in Brugg ihre Fortsetzung findet. Eines ist sicher: Der Besuch ist lohnenswert!

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