Die kleine Gemeinde Gechingen mit seinen knapp 4‘000 Einwohnern liegt, eingebettet zwischen sanften Hügeln, in den nördlichen Ausläufern des Schwarzwaldes. In diesem Dorf gründeten die Gebrüder Karl und Wilhelm Dürr im September 1945 eine feinmechanische Werkstätte und schufen somit die Grundlage für ein überaus erfolgreiches und weltweit präsentes Familienunternehmen – Dürr Dental. Auch drei Generationen später handelt es sich bei dieser Ortschaft, rund 25 Kilometer von Stuttgart entfernt, um einen ganz besonderen Standort, ist hier doch die zur Dürr Dental gehörende Firma „Optronik“ zu Hause. Mit rund 130 Mitarbeitenden stellt hier das High-Tech Unternehmen sämtliche bildgebenden Elemente für die verschiedenen Dürr Dental-Produkte her, von der Bildspeicherfolie bis zum Vista Vox 3D-Röntgengerät.
Optik und Elektronik in perfekter Kombination
Dürr Dental wird von Martin Dürrstein als CEO geleitet, sein Bruder Peter, der in der Familie und im Unternehmen als Tüftler gilt, kümmert sich als Geschäftsführer um die Geschicke der Dürr Optronik. Dies hat den großen Vorteil, dass er sich im Werk in Gechingen vollkommen auf die perfekte Kombination von Optik und Elektronik in der Zahnmedizin konzentrieren kann und dabei auf allerhöchste Qualitätsstandards setzt. „In der Firmenzentrale in Bietigheim-Bissingen zählen wir weitere 130 Leute in der Entwicklung, die bereits an der nächsten Generation unserer Bildgebungsprodukte arbeiten.“, erklärt Peter Dürrstein zu Beginn der Werksführung, und ergänzt: „Wir investieren etwa acht Prozent unseres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung, was weit über dem Branchenschnitt liegt.“
Qualität in allen Bereichen
Um allerhöchste Qualität anbieten zu können, und zwar nicht nur bei den Produkten selbst, sondern etwa auch bei der Lieferfähigkeit oder der Endinstallation in der Zahnarztpraxis, muss man die Liefer- und Produktionskette genau unter Kontrolle haben. Hier gehen Peter Dürrstein und sein Team ebenfalls einen Schritt weiter, denn bei Optronik werden zahlreiche Komponenten selbst hergestellt. Elemente, die normalerweise bei Zulieferern eingekauft werden. Bestes Beispiel hierfür sind die sogenannten „Platinen“, jene grünen Leitplatten, ohne die kein einziges elektronisches Gerät funktionieren würde – von der Waschmaschine übers Handy bis zu den Dentalapparaten von heute. Hochspezialisierte Hightech-Maschinen bestücken und verlöten diese Leitplatten mit dutzenden Komponenten und hunderten von Kontaktpunkten vollautomatisch, Hochleistungscomputer führen danach
bei jeder einzelnen Platine die Qualitätskontrolle durch, bevor diese dann in die verschiedenen Dürr Diagnostik-Produkte integriert werden. Auf diese Weise ist nicht nur die Güte einer jeden einzelnen Leitplatte gewährleistet, man arbeitet auch unabhängig von möglichen Lieferproblemen.
Vista – breites Bildgebungssortiment
Dass die Bildgebung bei Dürr Dental respektive Optronik auf eine lange und erfolgreiche Entwicklungsgeschichte zurückblicken kann, beweist die Serienproduktion der ersten Intraoralkamera unter dem Namen „Vista Cam I“ im Jahre 1995. Mit dem Vista Scan Combi, der Vista Scan Perio, der Vista Scan Mini sowie dem Kassettenscanner CR 43 wurden weitere Gerätefamilien eingeführt, die bis heute für das Unternehmen wirtschaftlich bedeutend sind. Nicht zu Unrecht weist Peter Dürrstein beim Besuch darauf hin, dass unter dem Begriff „Vista“ auch die entsprechende, eigens entwickelte Imaging-Software als Herz der ganzen Praxis zu verstehen ist.
Vista Vox – 100 % home made
Ist, um als Beispiel ein anderes, führendes Unternehmen aus dem Großraum Stuttgart zu verwenden, der Maybach das exklusivste Modell aus dem Hause Mercedes-Benz, so handelt es sich bei der Dürr Dental Bildgebung zweifelsohne um den „Vista Vox“. Im Herbst 2016 führte Optronik das bis dahin technologisch anspruchsvollste Gerät ein und läutete damit ein ganz neues Kapitel in der 3D-Röntgentechnologie ein. Auch hier galt es, ganz bewusst auf eine heimische Fertigung zu setzen, und zwar von A bis Z. Dieses Bemühen, alles inhouse zu realisieren, untermauert jener Bereich der Fertigungsanlage, in welchem den Endkonfiguration der 3D-Röntgengeräte stattfindet. So wird zuerst jedes einzelne Gerät während einer Stunde in Betrieb genommen, ausschliesslich mit dem Zweck, dass die mechanischen Elemente wie etwa die Kugellager sich optimal einlaufen und einfetten. Danach geht jedes fertige Vista Vox-Gerät in eine von drei Prüfkammern, in denen die mechanischen Einstellungen optimal ausgerichtet, die Sensoren kalibriert, die Feinjustierungen vorgenommen und diverse Tests durchgeführt werden. Für diesen ganzen Prozess brauchen die hochspezialisierten Optronik-Techniker rund sieben Stunden, zusammen mit dem „Einlaufen“ dauert es somit einen ganzen Arbeitstag, bis ein Vista Vox 3D-Röntgengerät bereit für die Auslieferung ist. Mit den drei Prüfungsboxen verlassen also maximal drei solcher High-Tech Bildgebungsgeräte pro Tag das Werk von Dürr Optronik in Gechingen, ganz nach dem Motto „Qualität vor Quantität“.