Januar 2020. Ein 50-jähriger chinesischer Patient, der zuvor in Wuhan war, geht mit Schüttelfrost, Husten, Müdigkeit und Kurzatmigkeit ins Spital. Dort wird COVID-19 diagnostiziert und vom Start weg ein medimenkatöses Trommelfeuer eröffnet. Ab dem ersten Tag erhält er Methylprednisolone und Moxifloxacin, ab dem zweiten Tag zusätzlich Lopinavir plus Ritonavirtabletten und Interferon alfa-2b, sowie ab dem 4. Behandlungstag zusätzlich Meropenem. Am 6. Behandlungstag war der Patient tot. Drei der eingesetzten Medikamente waren antiviral, Moxifloxacin ein Antibiotikum und zusätzlich wurde noch hochdosiertes Kortison verabreicht. Selbst die Autoren des Berichtes räumen ein, dass die beobachteten Leberschäden durch den verabreichten Medikamentencocktail selbst entstanden sein könnten: „…the liver biopsy specimens of the patient with COVID-19 showed moderate microvesicular steatosis and mild lobular and portal activity (figure 2C), indicating the injury could have been caused by either SARS-CoV-2 infection or drug-induced liver injury.“ Als Todesursache wurde COVID-19 angegeben. Ein Einzelfall?
Nicht nur in China, sondern auch in Europa führten experimentelle Behandlungen und Versuchsstudien zu erhöhter Mortalität an Patienten. Ein Beispiel dafür sind Studien, die in Teilen Europas mit Wissen der WHO mit Hydroxychloroquin durchgeführt worden sind. Nach Misserfolgen wurden diese Studien zunächst gestoppt, dann sollten sie wieder aufgenommen werden und schließlich endgültig gestoppt. Hydroxychloroquin ist ein Medikament, das seit Jahren erfolgreich zur Behandlung und Prophylaxe von Malaria genutzt wird und dort unumstritten ist.
Hintergrund für eine Anwendung bei COVID-19 war, dass sich bei in vitro Versuchen gezeigt hat, dass die Viruslast durch Hydroxychloroquin gesenkt werden kann. Dazu ist es billig und gut verfügbar. Allerdings hat das Medikament eine sehr schmale therapeutische Breite, die durch Überdosierung leicht überschritten werden kann. Im „The Lancet“ wurde die Übersterblichkeit bei hohen Dosen ebenfalls mittlerweile thematisiert. Die entdeckte plötzliche Übersterblichkeit im April könnte laut dem Hamburger Internisten und Buchautor Dr. Claus Köhnlein mit der extremen Überdosierung Hydroxychloroquins zusammenhängen, wie er in einem Interview mit RT detailliert beschrieben hat. Laut Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) „kann die Anwendung von Chloroquin und Hydroxychloroquin bei COVID-19 grundsätzlich nicht empfohlen werden.“
AkdÄ-Präsident Professor Wolf Dieter Ludwig ging noch einen Schritt weiter und warnte lt. DAZ.online auch vor einer übereilten EU-Zulassung des aktuellen COVID-19 Hoffnungsträgers Remdesivir. Es wird aktuell auf Intensivstationen eingesetzt, kann aber möglicherweise neben einer Verkürzung der Krankheitsdauer um vier Tage, zu schweren Nebenwirkungen führen. Daher wird es bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Multiorganversagen in Deutschland nicht mehr eingesetzt. Ursprünglich wurde Remdesivir für die Behandlung von Ebola entwickelt. Diese Krankheit wird ebenfalls durch Viren ausgelöst. Im Moment ist es in der EU „bedingt“ zugelassen, da dafür weniger umfangreiche Daten erforderlich sind. Vor kurzem präsentierte die WHO eine aufwendige Studie mit Remdesivir, die den Nutzen des Medikamentes in Frage stellte.
Fazit: Leider wurden am Beginn der von der WHO ausgerufenen Pandemie aus Ehrgeiz und Verzweiflung in Spitälern viele Behandlungsfehler gemacht, wie z.B. die vorschnelle Intubation von Patienten. Parallel wurde mit zahlreichen bekannten Medikamenten in unterschiedlichen Dosierungen an Patienten „experimentiert“ – wenn auch mit besten Absichten. Die in einigen Ländern dadurch im April deutlich erhöhte Mortalität könnte weniger auf das Virus, denn auf Übermedikation zurückzuführen sein.
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