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Das war die YOUNGSTERS & ART in Linz

Wie nicht anders zu erwarten, war die zweitägige Veranstaltung der Paroknowledge Youngsters im Design Center in Linz ein voller Erfolg.

Die Paroknowledge Youngsters: Dr. Behrouz Arefnia, Dr. Lukas Fürhauser, Priv. Doz. Dr. Kristina Bertl, Dr. Ilse Steiner, Dr.Andreyna Leon, Dr. Sera Eren und Dr. Hady Haririan

Die Youngsters-Truppe rund um PD Dr. Kristina Bertl hat wieder ein tolles Programm auf die Beine gestellt. So war der Freitag von Workshops geprägt: Krista Strauß zeigte, worauf es ankommt, wenn man plötzlich Chef ist und Personalführungs-Qualitäten benötigt. Unter der Leitung der Schweizer DH’s Christine Bischof und Monika Süsstrunk schwangen die Teilnehmer virtuos die Küretten – hier war das Deep Scaling bei Furkationen angesagt, während andere in den Tiefen der Ars Electronica den Deep Space in 8K Live erlebten. Nicht genug, gab es zum Abschluss eine bunte Schlacht: Action Painting mit PINK ART ela reitinger war angesagt – siehe Bilder.
Am Samstag erlebten die Teilnehmer den aktuellen Stand der Zahnreinigung mit der Schall-Technologie bei Zahnbürsten und erfuhren einiges über die Tücken gekonnter Interdentalreinigung.
Frau Dr. Magda Mensi (Brescia) befasste sich in ihrem bemerkenswerten Vortrag mit der Behandlung aggressiver Periodontitis und zeigte einen vielversprechenden Weg in der Kombination der Guided Biofilm-Methode von EMS und lokaler Antibiose mit Ligosan.
PD Dr. Kristina Bertl schaffte einen Überblick über die Wirkungsweise verschiedenster Mittel zu Keimreduktion im Mund, Dr. Hady Haririan zeigte aktuelle Methoden der Chairside-Keimbestimmung auf und der Steuerberater Roman Weiss informierte darüber, worauf es beim Praxisstart ankommt.

Hier ein Bericht der DPU-Medizinjournalismus-Studenten Victoria Matheis, Oliver Rameis und Marina Wiesinger.

„Dem Biofilm an den Kragen gehen: von Kürette bis Tablette…“
Parodontalerkrankungen machen keine Pause, soviel ist sicher.

Die dritte Youngsters Veranstaltung im Ars Electronica Center in Linz beschäftigte sich mit der sechsthäufigsten Erkrankung: den Parodontalerkrankungen. Im Fokus stand die nicht-chirurgische Parodontitis-Therapie. Highlight des Freitagabends war sicherlich das „Action Painting“ beim Flying Diner. Die bunten Bilder der Jungzahnärzte werden verkauft und der Erlös einem guten Zweck gespendet.

Die großen Drei der häuslichen Plaquekontrolle: Schallzahnbürste, Interdentalbürstchen und Antiseptika
Und das heißt: die mehrmals tägliche Zahnreinigung, also Belagsentfernung an den Zähnen und Zahnzwischenräumen. Als Mittel der ersten Wahl nennt Dentalhygienikerin Monika Süsstrunk Schallzahnbürsten. Durch die Hydrodynamik in Kombination mit den chemopräventiven Wirkstoffen der Zahnpasta erreichen diese Zahnzwischenräume und subgingivale Areale, zugleich wird die Struktur des Biofilms weitgehend zerstört. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet die richtige Anwendung: die Zahnbürste im 45 Grad Winkel, halb Zahn, halb Gingiva und keine selbstständigen Putzbewegungen durchzuführen. Die Hauptreinigung mit Dauer von 3-4 Minuten sollte am Abend stattfinden.

Dentalhygienikerin Christine Bischof empfiehlt die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürstchen. Diese sind nach korrekter Anleitung einfacher in der Handhabung und führen zu weniger Weichgewebeverletzungen als die Zahnseide. Zahnstocher würden sich zur Reinigung der Zahnzwischenräume nicht eignen. Das Trio der Mundhygiene wird durch die Verwendung von Antiseptika abgerundet.

Save the teeth – Guided Biofilm Therapy (GBT)
Magda Mensi, Parodontologin aus Italien, beeindruckte mit Ihrem Vortrag “Save the Teeth! How to treat periodontitis and maintain a healthy status – Tradition vs. Innovation!”.
Es wurden die traditionelle Zahnreinigung mit Scaler, Ultraschallgerät und Gummipolierer der innovativen Methode mit Airflow und Perioflow gegenübergestellt.

Fazit: Der definierte Workflow schafft einen klaren Ablauf. Der Behandler wird durch das Anfärben immer vom sichtbaren Biofilm bei der Reinigung „geführt“. Dies impliziert eine minimal-invasive Behandlung. Die Verwendung von Handinstrumenten und Ultraschall-Scalern wird auf ein Minimum reduziert. Polierkelche sind nicht mehr notwendig. Die gesamte Behandlung ist zeitersparend und angenehm für Patient und Behandler.

Die 5 P’s oder auch: Biomarker und Mikrobiologie in der Parodontologie

die Zukunft der Diagnostik durch neue Hilfsmittel wie Biomarker und Mikrobiologie und die zunehmende Bedeutung der 5P´s: predictive, preventive, personalised and participatory periodontology erläuterte Hady Haririan.

Diese unterstützen bei der Früherkennung von Risikopatienten und helfen, eine individuell angepasste Therapie durchzuführen. Die grundlegenden Vorteile von modernen Hilfsmitteln der Diagnostik, wie die Verwendung von Apps sind laut Umfragen: Zeitersparnis, Benutzerfreundlichkeit, Aktualität und Qualität.
Die vorhandenen Biomarker-Tests decken bei Weitem noch nicht das gesamte Keimspektrum einer Parodontitis ab und bedürfen noch weiterer Forschungen, sind aber bereits jetzt ein wichtiger Bestandteil der Frühdiagnostik.

Schluss mit schlechter zahnärztlicher Versorgung: dentisttheworld.com
Danijel Domic, der Mitbegründer der Wiener Hilfsorganisation, möchte mit seinem Projekt in Zanzibar „so viele Zähne als möglich retten!“ Neben der Schmerzbehandlung vor Ort engagiert sich „dentisttheworld“ grundlegend für die richtige Mundhygiene. So wird die Handhabung von Zahnbürste und Zahnpasta an staatlichen Schulen und im SOS Kinderdorf vermittelt. Auch wenn diese Projekte eine große finanzielle und emotionale Herausforderung bedeuten: Die Zahlen sprechen für sich und motivieren: ca. 3000 Patienten behandelt und 6000 Kinder instruiert – Respekt.

Save the teeth! Wir machen weiter
Alles in allem war die Veranstaltung ein totaler Erfolg. Abwechslungsreich im Programm, Zeit, sich in den Pausen fachlich und persönlich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und/oder alte Verbindungen aufzufrischen oder zu vertiefen. Wir freuen uns auf s nächste Mal.

Matheis, Rameis, Wiesinger
MedJourn, DPU

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